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Agrarökologie Kann Landwirtschaft die Welt verbessern?

Eric Matt

Unser Planet steht vor großen ökologischen und sozialen Herausforderungen. Die Koalitionsfraktionen glauben: Die Agrarökologie kann sie lösen – zumindest in Teilen.

Junge Frau erntet Tomaten

Landwirtschaft mit Herz und Verstand: CDU/CSU und SPD wollen die Agrarökologie fördern. © shutterstock.com/Nd3000

Um welche Probleme geht es konkret?

Armut, Hunger und Wasserknappheit, Abholzung, Artensterben und soziale Ungleichheit – es ist gleich eine ganze Palette von Weltproblemen, die CDU/CSU und SPD in einem gemeinsamen Antrag ansprechen. Bei all diesen unterschiedlichen Problemen soll uns die Agrarökologie helfen. Der Titel des Antrags macht das deutlich: „Nachhaltige Entwicklungsziele erreichen – Potenziale aus der Agrarökologie anerkennen und unterstützen“.

Was bedeutet Agrarökologie überhaupt?

Agrarökologie ist ein weiter Begriff. Er umfasst sowohl landwirtschaftliche Praxis als auch wissenschaftliche Überlegungen. Im Prinzip geht es aber darum, eine umweltfreundlichere und auch sozialere Landwirtschaft zu entwickeln. Die Agrarökologie hat dabei nicht nur Felder im Blick, die von Landwirten bestellt werden, sondern auch Ökosysteme wie Wälder und Moore, die von der Landwirtschaft beeinflusst werden.

Was steht im Antrag?

CDU/CSU und SPD verweisen in ihrem Antrag auf die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Statistiken der FAO schätzen die Zahl der an Hunger leidenden Menschen 2017 weltweit auf 821 Millionen – ungefähr eine weitere Milliarde waren chronisch mangelernährt. Die FAO ist der Meinung, dass durch eine stärkere Förderung der Agrarökologie sowohl ökologische als auch soziale Probleme angegangen werden können.

Die Agrarökologie, so schlussfolgert der Antrag, stelle eine zukunftsfähige Alternative zu der industriellen Landwirtschaft dar. Kleine bäuerliche Betriebe und Regionen sollen damit gestärkt werden. So könne es gelingen, Ernährungssysteme und landwirtschaftliche Räume nachhaltig umzugestalten. Des Weiteren könne man so einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Agenda 2030 leisten, die sich zum Ziel gemacht hat, den Welthunger in den nächsten elf Jahren zu besiegen.

Forderungen an die Bundesregierung

Die Koalitionsfraktionen fordern die Bundesregierung in ihrem Antrag auf, die Unterstützung der Agrarökologie fortzusetzen und in der Entwicklungsarbeit sowie bei der Unterstützung ländlicher Regionen fest zu verankern.

Darüber hinaus wollen CDU/CSU und SPD, dass die Bundesregierung sich dafür einsetzt, den Abfall von Lebensmitteln zu reduzieren. Auch die Forschung und internationale Zusammenarbeit im Bereich der Agrarökologie sollen verstärkt werden.

Über den Antrag der Koalitionsfraktionen soll am Donnerstag, 27. Juni 2019, im Plenum abgestimmt werden. Wenn die Mehrheit des Hauses dafür stimmt, muss die Bundesregierung handeln.

Zur Person

Portraitfoto von mitmischen-Autor Eric Matt
Mitmischen-Autor

Eric Matt

... ist 22 Jahre alt und studiert an der Universität Konstanz Politik- und Verwaltungswissenschaften. Zurzeit macht er ein Auslandssemester in Israel.

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