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Max Mordhorst (FDP) „Der Max von vorher“ bleiben

Sein Start im Berliner Politik-Betrieb habe sich ein bisschen angefühlt wie die erste Woche an der Uni, findet Max Mordhorst. Warum der 25-Jährige FDP-ler manchmal auf dem Boden arbeitet, erfahrt ihr hier.

Portrait Max Mordhorst

Maximilian Mordhorst, genannt Max, ist mit 25 Jahre der jünste in der FDP-Fraktion.

Wie war dein Start im Bundestag?

Es war ganz schön aufregend – ein bisschen wie in der Einführungswoche an der Universität. Ich wurde direkt in alles Neue reingestürzt. Jetzt lebe ich mich ein und realisiere erst so richtig, was los ist.

Nach der Wahl am Sonntag, dem 26. September, musste ich ja erst einmal das endgültige Ergebnis abwarten. Als klar war, dass ich ein Mandat bekommen habe, bin ich am Montagmorgen ganz kurzfristig um sieben Uhr in den Zug von Kiel nach Berlin gestiegen, um an der ersten Sitzung der FDP-Fraktion teilzunehmen.

Was war das Verrückteste, das du bisher erlebt hast?

Ich durfte als jüngster Abgeordneter meiner Fraktion zur Gedenkstunde am 9. November zum Bundespräsidenten ins Schloss Bellevue. Das war völlig verrückt. Ich war dort mit Noch-Bundeskanzlerin Angela Merkel, der Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, die wir erst vor kurzem im Plenum gewählt hatten, und vielen anderen bekannten Persönlichkeiten in einem Raum. Da habe ich zum ersten Mal gemerkt, dass ich in meiner neuen Rolle angekommen bin.

Mann mit Maske im Bundestag

Unterwegs im Bundestag: In den ersten Wochen war ganz schön viel zu tun. © privat

Wie sieht dein Leben als Mitglied des Bundestages aktuell aus?

Man hat wirklich viel mehr Termine, als man sich das vorstellt. Fraktionssitzungen, Treffen mit Arbeitsgruppen, Interviews, bald auch die Sitzungen in den Ausschüssen. Abgeordneter zu sein hat nichts mit einem geregelten Arbeitsalltag zu tun. Manchmal geht es um halb sieben Uhr morgens los, manchmal erst um zehn Uhr. Dafür kann es aber dann abends auch sehr spät werden. Oft weiß man in Sitzungswochen gar nicht, wo einem der Kopf steht.

Ist in Berlin schon alles organisiert? Neue Wohnung, neues Büro, Mitarbeiter …

Ich habe eine Wohnung in meinem Wahlkreis in Kiel und habe mir mit meiner Freundin, die auch in Berlin arbeitet, gemeinsam hier eine Wohnung genommen. Voraussichtlich werde ich dann immer circa zwei Wochen im Monat in Berlin sein und zwei Wochen in meinem Wahlkreis.

Die Büro-Situation ist noch etwas kompliziert. Im Bundestag hat jeder Abgeordnete Anspruch auf drei Räume. Aber da wir so viele sind und aktuell alles noch im Übergang, teile ich mir meine drei Räume mit zwei Kollegen und Kolleginnen – jeder hat also ein Büro. Zusammen mit meinen drei Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen ist das aber schon eng und ich sitze dann manchmal auch auf dem Boden und arbeite dort. Das funktioniert – aber ich freue mich auch, wenn wir in unserem endgültigen Büro sind.

Wie hast du deine erste Sitzungswoche erlebt?

Das erste Mal den Plenarsaal zu betreten und die blauen Stühle in der Realität zu sehen, gehört definitiv auch zu einem dieser verrückten Momente in meinen ersten Wochen. Da bin ich schon ein bisschen emotional geworden. Tatsächlich habe ich mir das so vorgestellt und ich finde es unglaublich cool. Denn es gibt keinen Beruf, in dem es so viel Abwechslung gibt und in dem man so viele Menschen kennenlernen kann. Natürlich ist es viel Stress und man kann sich auch viel Ärger einhandeln. Aber ich empfinde das vor allem als großes Privileg.

Mann mit Maske im Bundestag

Unterwegs im Bundestag – in den ersten Wochen gilt es, erst einmal alles kennen zu lernen. © privat

In welchen Ausschüssen möchtest du arbeiten und warum?

Ich habe schon ein paar Ideen, weiß aber noch nicht, in welchen Ausschüssen ich dann am Ende sitzen werde. Schon im Wahlkampf war mir das Thema Generationengerechtigkeit sehr wichtig. Dazu würde sich der Ausschuss für Arbeit und Soziales anbieten zum Beispiel, um am Thema Rente mitzuarbeiten, aber auch die Arbeit im Finanzausschuss könnte ich mir vorstellen oder im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Zeitreise ins Jahr 2025: Was möchtest du dann im Rückblick auf die vier Jahre als Volksvertreter sagen können und was möchtest du erreicht haben?

Als Abgeordneter allein kann man wenig erreichen. Daher möchte ich in meiner Fraktion als Stimme für Generationengerechtigkeit wahrgenommen werden. Gerade das Thema Rente liegt mir dabei sehr am Herzen, da meine Generation nachhaltig davon betroffen sein wird. Persönlich hoffe ich, dass alle Menschen, die mir nahestehen, nach den vier Jahren sagen, dass ich immer noch der Max von vorher bin und immer noch das sage, was ich denke.

Mehr über Maximilian Mordhorst

Max Mordhorst ist 25 Jahre alt und lebt und studiert in Kiel. Dort hat er auch seinen Wahlkreis. Seit 2017 ist er Mitglied der FDP und der Jungen Liberalen und in Kiel Landesvorsitzender. Mehr Informationen zu Max findet ihr auch auf bundestag.de.

(lh)

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