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Konflikte verstehen Forschen für den Frieden

Wie kann es gelingen, dass aus Krisen keine Kriege werden? Das erforschen Friedensforscher. Die Grünen wollen die Wissenschaftler stärker unterstützen und haben einen Antrag dazu vorgelegt.

Ein junge Mann auf einer Demonstration hält ein Schild mit der Aufschrift 'Peace Not War' hoch.

Für Frieden demonstrieren derzeit viele Menschen an vielen Orten – hier bei einer „Fridays for Future“-Kundgebung in Frankfurt am Main. © picture alliance/Boris Roessler/dpa

Syrien, Sudan, Mali, Libanon... – an zwölf Friedensmissionen auf der ganzen Welt ist die Bundeswehr aktuell beteiligt. Weltweit gibt es noch deutlich mehr gewaltsame Konflikte.

Friedensforschung soll dabei helfen, solche Konflikte zu verstehen und zu lösen – oder im besten Fall: sie von vorneherein zu verhindern und den Frieden zu wahren. Die Grünen haben den Antrag „Ein Kompass in unruhigen Zeiten – Friedensforschung als Grundlage der Politik stärken“ vorgelegt, der am 13. Februar im Bundestag besprochen wurde.

Was fordern die Grünen?

Weltweite Herausforderungen wie die Klimakrise und nationalistische Bewegungen „heizen Konflikte an“, so befürchten die Grünen. Um dieser Situation gerecht zu werden, wollen sie die Friedensforschung mit verschiedenen Maßnahmen stärken.

Zwar sei die Friedensforschung in Deutschland im Allgemeinen nicht schlecht aufgestellt, in bestimmten Bereichen herrsche aber noch „erheblicher Erkenntnisbedarf“. Als Beispiele sind im Antrag genannt: Vergangenheitsbewältigung, Genozid (Völkermord)-Forschung und Präventionsarbeit, also Vorbeugung.

Neue Gefahren durch neue Technologien

„Mit autonomen Waffensystemen droht eine Kriegsführung, die sich der menschlichen Kontrolle entzieht“, so heißt es im Antrag. Auch atomare, biologische und chemische Waffen blieben weiterhin eine ernstzunehmende Bedrohung. Deshalb sei es wichtig, Forschungsfächer wie Physik, Biologie, Chemie und Informatik besonders im Hinblick auf die Konfliktforschung stärker zu fördern.

Sich vernetzen

Wichtig ist den Grünen unter anderem, dass deutsche Friedensforscher sind mit denen in anderen Ländern vernetzen. Auch das soll die Bundesregierung ihrer Meinung nach stärker vorantreiben, indem sie zum Beispiel Austausch-Programme fördert, internationale Forschungseinrichtungen unterstützt und das Thema Friedensforschung innerhalb der EU stärker auf die Agenda hebt.

Mehr Geld für die Stiftung Friedensforschung

Seit 2000 gibt es die Deutsche Stiftung Friedensforschung, die wissenschaftliche Projekte und besonders Nachwuchswissenschaftler fördert und vernetzt, Fachtagungen und andere Veranstaltungen durchführt und neue Ergebnisse der Friedensforschung veröffentlicht.

Die Stiftung sei deutlich unterfinanziert, meinen die Grünen und fordern mehr Geldmittel vom Bund. Außerdem schlagen sie eine regelmäßige Bewertung vor.

Der Antrag wird nun im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung weiter beraten.

Und was sagen die anderen Fraktionen dazu? Alle Reden der Ersten Lesung seht ihr hier:

(DBT/jk)

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