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Soziales Wohngeld soll steigen

Wer seine Miete nicht alleine stemmen kann, bekommt Wohngeld vom Staat. Das könnte ab 2020 steigen – so sieht es ein Gesetzentwurf vor. Manchen geht er allerdings nicht weit genug.

Junges Paar zwischen Umzugskartons

Umzug in die erste eigene Wohnung – wenn man sie sich denn leisten kann. © shutterstock.com/Solis Images

Vielleicht habt ihr schon eine eigene Wohnung und kennt das Problem von der Wohnungssuche: Vor allem in Städten sind die Mieten hoch. Für Menschen mit geringem Einkommen gibt es jedoch die Möglichkeit, Wohngeld zu beantragen.

Auf der Seite des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat erfahrt ihr mehr darüber, wer Anspruch auf Wohngeld hat und wie hoch es derzeit ist.

In Zukunft soll diese Sozialleistung steigen. Die Bundesregierung plant nämlich eine Wohngeld-Reform. Am 28. Juni wurde der Entwurf für das „Wohngeldstärkungsgesetz“ in erster Lesung im Bundestag besprochen.

Was soll sich ändern?

Reichweite und Leistungsniveau des Wohngeldes sollen angehoben werden. Das heißt: Wer ein Recht auf den Zuschuss hat, soll mehr Geld bekommen. Und mehr Menschen sollen von dieser Unterstützung profitieren.

Ein konkretes Beispiel: Durch die Reform soll das Wohngeld für einen Zwei-Personen-Haushalt von 145 Euro auf etwa 190 Euro steigen. Die neuen Regelungen sollen übrigens vom 1. Januar 2020 an in Kraft treten.

Die bisherigen Schätzungen sagen: 2020 werden etwa 480.000 Haushalte Wohngeld beziehen. Mit der Reform soll diese Zahl auf 660.000 steigen.

Außerdem ist von 2022 an eine sogenannte Dynamisierung vorgesehen. Das bedeutet: Das Wohngeld wird regelmäßig an die allgemeine Entwicklung von Mieten und Einkommen angepasst.

Antrag der Linken

Den Linken reicht die Erhöhung nicht. Sie fordert in einem Antrag mit dem Titel „Wohngeld ausweiten und die Belastung durch die Wohnkosten begrenzen“ unter anderem, dass Menschen, die Wohngeld beziehen, in Zukunft nicht mehr als 30 Prozent ihres Einkommens für die Miete ausgeben sollten.

Antrag der FDP

Die FDP dagegen will das Wohngeld mit anderen Sozialleistungen wie zum Beispiel dem Arbeitslosengeld II und dem Kinderzuschlag zusammenführen. Außerdem schwebt ihr eine einfachere Überprüfung des Einkommens vor: Der Arbeitgeber soll Informationen zum Gehalt unkompliziert an Behörden weitergeben können.

Ihr Antrag trägt den Titel „Bezahlbar Mieten sichern, zielgerichtet unterstützen, liberales Bürgergeld einführen“.

Beide Anträge wurden ebenso wie der Gesetzentwurf an den Ausschuss für Bau, Wohnen, Stadtentwicklung und Kommunen überwiesen.

Die Debatte könnt ihr euch hier anschauen:

(DBT/jk)

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