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Ukraine-Wiederaufbaukonferenz Selenskyj zu Besuch im Bundestag

Marejke Tammen

Hoher Besuch im Deutschen Bundestag – der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach im Plenarsaal vor Abgeordneten und Regierungsvertretern. Er dankte für die deutsche Unterstützung und betonte, dass die Zukunft der Ukraine in der EU liegen werde.

Blick auf die ersten Sitzreihen im Plenarsaal des Deutschen Bundestages. Die Bundestagspräsidentin schüttelt dem ukrainischen Präsidenten die Hand. Im Hintergrund stehen die Abgeordneten und klatschen.

Der ukrainische Staatspräsident Wolodymyr Selenskyj ist anlässlich der Ukraine-Wiederaufbaukonferenz am 11. und 12. Juni in Berlin © DBT/Marc Beckmann

Der Plenarsaal war voll an diesem Dienstagnachmittag, als Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) ans Mikrofon trat, um den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit den Worten des ukrainischen Schriftstellers Serhij Zhadan zu begrüßen: „Wer sich im Raum des Krieges befindet, macht keine Zukunftspläne. Denkt nicht weiter darüber nach, wie die Welt morgen aussehen wird.“

Dieser Raum des Krieges sei die Realität der Menschen in der Ukraine, die in „dauernder Angst vor russischen Angriffen“ leben müssten. Es sei daher wichtig, dass sich Europa mit dem Wiederaufbau der Ukraine befasse – insbesondere mit dem politischen Wiederaufbau. „Die Zukunft der Ukraine liegt in der EU und in der NATO!“

Eine Frau mit schulterlangen blonden Haaren am Rednerpult des Deutschen Bundestages. Auf der Sitzreihe vor ihr liegen blau-gelbe Blumengestecke.

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) sieht die Zukunft der Ukraine als Mitglied der Europäischen Union und des Verteidigungsbündnisses NATO. © DBT/Marc Beckmann

Europa als glückliches Haus ukrainischer Kinder

Dann trat Selenskyj ans Rednerpult: „Ich möchte mich dafür bedanken, dass die Menschlichkeit in Ihren Herzen obsiegt“, sagte der ukrainische Präsident. „Deshalb schaue Deutschland nicht beiseite, was die Schmerzen und die Leiden der Ukrainer sind.“ Er sei überzeugt, dass die Ukraine den Krieg zu ihren Bedingungen beenden und nicht weitervererben wird. Europa werde ein „glückliches Haus für unsere Kinder“ sein. Die Ukraine müsse Mitglied der europäischen Familie werden und Europa ein „Kontinent ohne Krieg“ sein.

Es sei das gemeinsame Interesse von Deutschland und der Ukraine, „dass Putin persönlich verliert“. In diesem Zusammenhang bedankte Selenskyj sich auch für die deutsche Lieferung von Patriot-Flugzeugabwehrraketen, wodurch tausende Leben gerettet werden konnten. Selenskyj betonte, dass Russland gezwungen werden müsse, sich zu verändern: Es gebe keine Mauer, „die nicht fällt“.

Während seiner Rede wurde Selenskyj mehrfach von Applaus unterbrochen und unter Standing Ovations verabschiedet.

Ein Mann in dunklem Pullover und brauner Hose am Rednerpult des Deutschen Bundestages. Im Hintergrund Abgeordnete mit Kopfhörern, die ihm zuhören.

Der ukrainische Präsident Wolodomyr Selenskyj zeigte sich am Rednerpult im Deutschen Bundestag davon überzeugt, dass die Ukraine den Angriffskrieg Russlands beenden werde. © DBT / Marc Beckmann

Pläne schmieden für den Wiederaufbau der Ukraine

Anlass für Selenskyjs Deutschlandbesuch ist die Ukraine-Wiederaufbaukonferenz am 11. und 12. Juni in Berlin. Staats- und Regierungschefs, internationale Organisationen, Finanzinstitute sowie zivilgesellschaftliche Unternehmen und Organisationen aus mehr als 60 Ländern kommen zusammen, um zu besprechen, wie die Ukraine noch besser beim Wiederaufbau unterstützt werden kann. Neben finanziellen Hilfen wird auch der soziale und gesellschaftliche Wiederaufbau diskutiert.