Zum Inhalt springen

Gedenken Trinkbecher erinnert an Hamas-Angriff auf das Supernova-Festival in Israel

Nicole Tepasse

Ein Trinkbecher von dem Musikfestival in Israel, auf dem im Oktober 2023 hunderte von Menschen von der Terrororganisation Hamas getötet wurden, steht nun im Bundestag, um an die Opfer dieses schrecklichen Angriffs zu erinnern.

Ein Plastikbecher vom Supernova-Festival in Israel steht auf einem weißen Steinblock.

Mehr als 360 Menschen wurden am 7. Oktober 2023 auf dem Gelände des Supernova-Festivals in der Negev-Wüste von der Terrororganisation Hamas getötet. © DBT/Janine Schmitz/photothek

„Sie wollten das Leben und die Freiheit feiern“ – mit diesen Worten erinnerte Bundestagspräsidentin Bärbel Bas am Mittwoch, 21. Februar 2024, bei der Einweihung einer Gedenkstele im Jakob-Kaiser-Haus, an die Menschen, die ein Musikfestival in der Negev-Wüste besucht hatten und am 7. Oktober 2023 Opfer des Angriffs der Terrororganisation Hamas wurden. 

Auf der Stele steht ein Becher des Psytrance-Festival Supernova Sukkot Gathering, auf dem bis zum Morgen des 7. Oktober 2023 junge Menschen aus aller Welt friedlich gefeiert hätten. Der Becher, den ihr bei ihrem gemeinsamen Besuch mit dem Bundespräsidenten in Israel im November 2023 ein Mitglied der israelischen Streitkräfte überreicht habe, sei zunächst ein Alltagsgegenstand. Er stehe als Symbol für ein normales Leben – ein normales Leben, das am 7. Oktober beendet worden sei. Mehr als 360 Menschen waren an diesem Tag allein auf dem Festivalgelände oder bei dem Versuch, von dort zu fliehen, von den Terroristen umgebracht worden, Frauen wurden vergewaltigt, einige als Geiseln nach Gaza verschleppt.

Eine Mahnung im Vorbeigehen

In Israel, aber auch im Bundestag habe sie mit Angehörigen von Opfern des Massakers gesprochen. Das habe sie tief bewegt. Das Schicksal von rund 130 Geiseln sei nach wie vor unklar. „Wir müssen weiter die Freilassung fordern“, betonte sie. Auch für die in Deutschland lebenden Jüdinnen und Juden habe sich seit dem 7. Oktober vieles verändert. Mehr als 2.000 antisemitische Straftaten seien seitdem gemeldet worden. 

„Zu wenige Menschen stellen sich auch hierzulande an die Seite der Jüdinnen und Juden“, mahnte Bas. Sie hoffe, dass viele Menschen, die täglich auf ihrem Weg zum Mittagessen an der Stele vorbeigingen, den Becher sähen, der zunächst unscheinbar wirke, aber in unmittelbarer Nähe zum Kunstwerk „Grundgesetz 49“ von Dani Karavan auch an Artikel 1 des Grundgesetzes erinnere: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Sie wolle allen, in Anlehnung an die Rede, die Marcel Reif anlässlich des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus im Januar im Bundestag gehalten habe, einen Satz mit auf den Weg geben: „Seien Sie Menschen.“

Mehr zum Thema