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Nachhaltigkeit Die Welt im Jahr 2030 – was tun wir dafür?

Um die Erde auch für die Jugend und deren Kinder zu erhalten, hat sich die Weltgemeinschaft Ziele gesetzt, die Agenda 2030. Wie macht sich Deutschland bei der Umsetzung?

Junge Frau meditiert vor Natur-Kulisse

Eine gesunde Erde, auf der wir noch lange glücklich leben können – davon träumen wir alle. Aber was tun wir dafür? © shutterstock.com/Natalia Deriabina

Die Worte "nachhaltig" oder "Nachhaltigkeit" hören wir immer wieder. Was war das nochmal gleich ganz genau? Eine nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, daß künftige Generationen ihre Bedürfnisse nicht befriedigen können. Weil dies fast alle Länder der Welt für geboten halten, haben sie sich 2015 genau 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung gesetzt. Diese Ziele der Vereinten Nationen sollen bis 2030 umgesetzt werden - daher der Name Agenda 2030. Zu diesen Zielen gehören etwa "Armut beenden", "Gesundes Leben für alle", "Bildung für alle" und "Frieden und Gerechtigkeit". Hier könnt ihr sie alle nachlesen.

Die Nachhaltigkeitsziele waren im Juni Thema eines Fachgesprächs des Umweltausschusses. Einig waren sich alle eingeladenen Experten in einem – nämlich darin, dass die Agenda 2030 eine gute Sache sei. An der Umsetzung der Ziele in Deutschland gab es dann aber doch einige Kritik und verschiedene Vorschläge.

"Auf gutem Weg", aber...

Ein Vertreter des Bundesumweltministeriums sagte, Deutschland sei „auf manchen Feldern auf gutem Weg“. Es gebe viele gute Projekte zum Thema nachhaltige Entwicklung. Zum Beispiel würden mittlerweile viele Unternehmen ihre Produkte nachhaltiger produzieren. Allerdings sei auch noch viel zu tun.

Sein Kollege aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung betonte, nachhaltige Politik dürfe nicht dazu führen, dass Teile der Bevölkerung benachteiligt würden. Ungleichheiten dürften nicht noch größer werden. Das gelte sowohl für Deutschland als auch für andere Länder.

Deutschland verbrauche "drei Planeten"

Deutliche Kritik äußerte Jürgen Maier vom Forum Umwelt und Entwicklung. „Niemand in Europa produziert so viel Müll wie wir“, sagte er. Und weiter: „Würde die ganze Welt so leben wie Deutschland, bräuchten wir drei Planeten.“

Prof. Dr. Joachim Fetzer vom Deutschen Netzwerk für Wirtschaftsethik hielt dagegen, man dürfe den Menschen nicht zu sehr vorschreiben, wie sie zu leben hätten. Das müsse in einer freien Gesellschaft und Wirtschaftswelt schließlich jeder selbst entscheiden dürfen.

Ganz anderer Meinung war Steffi Ober vom Naturschutzbund Deutschland: Wir hätten die „Verpflichtung, weiter zu denken“, auch den nächsten Generationen gegenüber, mahnte sie. Deshalb sei es falsch, „Nachhaltigkeit abzuwägen gegen Wirtschaftsförderung“.

Debatte über Nuklearenergie

Prof. Dr. Günther Bachmann vom Rat für Nachhaltige Entwicklung sagte, viele andere Länder schauten darauf, was Deutschland mache. Deshalb wünscht er sich mehr Investitionen in den internationalen Austausch. Man müsse voneinander lernen.

Interessierter auf andere Länder schauen – das war auch die Haltung von Dr. Björn Peters vom Peters Coll. Forschungs- und Beratungszentrum für Energiewirtschaft und Politik. Zum Beispiel sei Frankreich ein positives Beispiel, sagte er und verwies auf die Kernkraft, die das Land zur Energiegewinnung nutzt. Diese produziere heutzutage keinen Atommüll mehr, viele Diskussionen über die Nuklearenergie würden auf einen veralteten Wissensstand zurückgreifen.

(DBT/jk)

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