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Ausstellung Erlebt die Geschichte des deutschen Parlaments!

Wie funktioniert Parlamentarismus in Deutschland? Wann und wo fing alles an? Warum tagt der Bundestag im Reichstagsgebäude? Antworten auf diese Fragen bekommt ihr in einem besonderen Museum in Berlin, das jetzt wiedereröffnet ist.

Blick von oben auf mehrere Stuhlreihen vor einem Rednerpult, die mit Menschen besetzt sind, darüber der Bundesadler an der Wand

Mit den originalen Stühlen in Blau ist der Plenarsaal im Deutschen Dom nachgebaut, hier bei der Neueröffnung der Ausstellung 2013. © Deutscher Bundestag | Lichtblick, Achim Melde

Der Gendarmenmarkt mitten in Berlin, hier steht der deutsche Dom. Was früher mal eine Kirche war, ist heute ein Museum. Von der Märzrevolution 1848/1849 über die Kaiserzeit und die Weimarer Republik bis hin zum heutigen Deutschen Bundestag lässt sich die Geschichte des deutschen Parlamentarismus erleben und nachverfolgen.

Seit Juni ist die Ausstellung nun wieder geöffnet – und zwar für angemeldete Einzelbesucher. Zu sehen gibt es eine komplett umgebaute und neu konzipierte Ausstellung. Wer also schon mal da war, sollte wieder hingehen. Wer noch nicht da war – es lohnt sich!

Highlights: Computeranimation und Planspiel

Highlight der neuen Schau ist ein interaktiver, virtueller Rundgang durch das Innere des ursprünglichen Reichstagsgebäudes, wie es in den 1880er-Jahren entworfen wurde. Zu sehen ist etwa der alte Plenarsaal, sogar in Farbe – inklusive computeranimierter Details wie die damaligen Stühle, die Wandvertäfelung aus Holz und der Teppichboden.

Ein weiterer Höhepunkt der Ausstellung ist der nachgebaute Plenarsaal. Hier sieht alles fast so aus wie im Original im Reichstagsgebäude unter der Kuppel. Das Besondere an diesem Nachbau ist aber: Er darf nicht nur besichtigt, er darf auch bespielt werden. Normalerweise jedenfalls. Wegen der Coronapandemie fallen zurzeit das Rollenspiel Plenarsitzung sowie auch Gruppenführungen und Schülerprojekte bis auf Weiteres aus.

Eintritt frei

Wer die Ausstellung besuchen will, muss sich vorher beim Ausstellungsbüro des Deutschen Doms anmelden. Das geht für den Folgetag oder maximal eine Woche im Voraus. Kontaktdaten müssen hinterlegt werden, ein negativer Covid-Test-Nachweis ist derzeit nicht nötig, dafür aber eine FFP2-Atemschutzmaske. Der Eintritt ist frei.

Das Büro ist telefonisch zu erreichen unter 030/227-30431 oder -30432 sowie per E-Mail.

40 Jahre lang eine Ruine

Erbaut wurde der Deutsche Dom zwischen 1700 und 1708 und ist damit fast 200 Jahre älter als das Reichstagsgebäude, das erst Ende des 19. Jahrhunderts entstand. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Deutsche Dom 40 Jahre lang eine Ruine.

In der DDR hatte man erst in den achtziger Jahren damit begonnen, das Gebäude wieder aufzubauen. Und erst nach der Wiedervereinigung, Mitte der neunziger Jahre, wurde der Dom als Ausstellungsgebäude für den Deutschen Bundestag umgebaut.

Einen virtuellen Rundgang durch den Deutschen Dom und mehr Infos zur Anmeldung und zu Öffnungszeiten findet ihr auf bundestag.de.

(loh)

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