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Der 9. November Warum das Datum besonders ist

Jacob Hassel

In der deutschen Geschichte sticht ein Datum hervor, an dem viele bedeutsame Ereignisse stattfanden: der 9. November. Jacob weiß, welche Geschehnisse an diesem Tag unser Land bewegten und heute noch wichtig sind.

Ausgelassen feiern die Menschen nach dem Fall der Mauer Silvester 1989 am Brandenburger Tor.© dpa - Fotoreport

Das Jahr hat 365 Tage – der 9. November ist ein einziger davon. Doch er steht wie kein anderer Tag für die widersprüchliche deutsche Geschichte. Warum uns das als junge Menschen betrifft? Weil die Ereignisse dieses Tages unser Land bis heute beeinflussen. Und weil ein Blick in die Vergangenheit uns immer Hinweise und Tipps für die Zukunft gibt.

1918: Die Ausrufung der Republik

Vor rund hundert Jahren tobte in Europa der Erste Weltkrieg, der Leid und Elend auf den Kontinent brachte. Nachdem sich abzeichnete, dass das damalige Deutsche Reich den Krieg verlieren würde, gab es immer mehr Stimmen im Land, die große politische Veränderungen forderten. Mit einer Revolution verbanden sie eine Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse. Statt eines Kaisers wollten sie eine parlamentarische Demokratie.

Am 9. November 1918 trat der SPD-Politiker Philipp Scheidemann an ein Fenster des Reichstagsgebäudes in Berlin, das heute Sitz des Bundestages ist. Dort rief er vor einer großen Menschenmenge die „deutsche Republik“ aus. Damit war die Grundlage für ein demokratisches Deutschland gelegt.

1938: Reichspogromnacht

Im Jahr 1933 endete die Demokratie aber wieder in Deutschland. Die Nationalsozialisten übernahmen unter der Führung von Adolf Hitler die Macht. Sie verfolgten und töteten Menschen, die andere Meinungen vertraten oder einer anderen Religion angehörten. Besonders groß war der Hass auf Juden.

In der so genannten Reichspogromnacht am 9. November 1938 wurden hunderte Synagogen niedergebrannt und mehr als 7.000 jüdische Geschäfte zerstört. Geschichtsforscher gehen von mehr als 1.300 Menschen aus, die während und unmittelbar in Folge starben. Erst mit Ende des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1945 endete die Terrorherrschaft der Nationalsozialisten.

1989: Fall der Mauer

Auf einer Pressekonferenz am 9. November 1989 kündigte der ranghohe DDR-Politiker Günter Schabowski an, dass eine Ausreise von Ost- nach Westdeutschland ab sofort möglich sei. Zuvor war Deutschland geteilt und eine scharf bewachte Grenze trennte den Ost- und den Westteil. Wer im Osten, also der DDR, lebte, durfte in der Regel nicht nach Westdeutschland reisen.

Die DDR-Bürger, die die Pressekonferenz am Fernseher live verfolgten, konnten ihr Glück kaum fassen. An den Grenzübergängen versammelten sich daraufhin Menschenmengen. Sie wollten die Mauer hinter sich lassen und in den anderen Teil Deutschlands reisen. Die Grenzsoldaten, die die Grenze bewachten, kannten die neue Ausreiseregelung allerdings nicht und hielten die Menschen zunächst auf.

Nachdem diese aber nicht gingen und forderten, die Grenze zu öffnen, ließen die Grenzsoldaten die Menschen hindurch. Damit war der 9. November 1989 der Tag des Mauerfalls und der Beginn des Endes der DDR. Knapp ein Jahr später vereinigten sich die beiden Staaten und bilden heute ein wiedervereinigtes Deutschland.

In unserem Video beantworten euch Geschichtsexperten noch mehr Fragen zum Bau und Fall der Mauer. Falls ihr euer Wissen über die Deutsche Geschichte testen wollt, nehmt an unserem Geschichtsquiz teil!

Zur Person

Mitmischen-Autor

Jacob Hassel

...ist Abiturient und lebt im Westerwald. Jacob liest gerne, macht Sport und interessiert sich für das Zusammenspiel von Politik und Gesellschaft. Wenn es die Zeit zulässt, ereilt ihn der Ruf der Wildnis und er verbringt den ganzen Tag in der Natur.

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