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Demografischer Wandel Wie halten wir’s mit dem Kinderkriegen?

Bekommen wir in Deutschland zu wenige Babys? Die Kinderkommission hat sich zu dem Thema zwei Experten eingeladen und sie gefragt, welche Tipps sie haben.

Mutter, Tochter und Enkelin

Drei Generationen – mit 29 bekommen europäische Frauen im Durchschnitt ihr erstes Kind. © shutterstock.com/Photographee.eu

„Deutschland wird immer älter.“ Solche Sätze hört man öfter. Gemeint ist: Die Bevölkerung Deutschlands ist im Durchschnitt immer älter. „Demografischer Wandel“ heißt der Fachbegriff für solche Überlegungen: Wie entwickelt sich die Bevölkerung? Wie viele ältere, wie viele jüngere Menschen leben hier anteilig?

Mit diesem Thema will sich die Kinderkommission im Bundestag verstärkt befassen. Gerade hatte sie zwei Experten zum Gespräch eingeladen, eine Mitarbeiterin vom Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock und einen Vertreter vom Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie an der Universität Bonn, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

Wie ist der Stand?

1,5 Kinder hat eine deutsche Familie im Durchschnitt. Damit liegen wir gut im europäischen Schnitt (der liegt bei 1,59). In Deutschland werden es sogar langsam wieder mehr Kinder – nachdem die Geburten seit den 1970er Jahren bis vor Kurzem immer weiter zurückgegangen sind. Allerdings bleiben auch immer mehr Familien ganz ohne Kinder.

Durchschnittlich bekommt eine Mutter in Europa ihr erstes Kind mit 29 Jahren. In Spanien sind die Erstmütter mit 31 Jahren am ältesten. Und: In Familien mit hohem Bildungsniveau kommen weniger Kinder zur Welt.

Spannend ist auch die Frage, inwieweit sich die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau auf die Geburtenrate auswirkt. Die Experten berichteten, dass in Gesellschaften, in denen Männer und Frauen schon relativ gleichgestellt sind, zunächst weniger Kinder zur Welt gekommen seien – im weiteren Verlauf dann aber mehr.

Was raten die Experten?

Die bisherigen Maßnahmen zur Förderung von Familien – wie zum Beispiel die Elternzeit – lobten die Experten. Bei der Steuer-Entlastung von Eltern sei aber „noch Spielraum“.

Wichtig sei aber vor allem, dass alle Kinder außerhalb der Familie betreut werden könnten und dass in Bildungsreinrichtungen gut ausgebildetes Personal arbeite, das dafür auch gut bezahlt werde, so die beiden Experten. Da seien andere Länder schon viel weiter.

(DBT/jk)

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