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Lebensmittelverschwendung So schmeißt du weniger weg

Kann ich Joghurt auch nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum noch essen? Und worauf kann man beim Einkaufen achten? Wir haben euch ein paar Tipps zusammengestellt, die helfen können, weniger Lebensmittel wegzuschmeißen.

Eine junge lachende Frau hält einen Teller mit Nudeln und reicht einen anderen Teller an eine Person weiter, die nicht zu sehen ist.

Wie viele Portionen werden gegessen und wie können Reste verwertet werden? Sich das vorher zu überlegen, ist beim gemeinsamen Kochen sinnvoll. © DGLimages/Shutterstock

Jährlich landen in Deutschland viele Tonnen Lebensmittel im Müll. Vieles wird direkt in den Supermärkten oder auch in Fabriken weggeworfen, weil zu viel produziert wurde, die Ware optisch nicht den Ansprüchen entspricht oder weil das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist.

Viel Abfall in Privathaushalten

Aber auch in den Privathaushalten wird viel weggeschmissen. 59 Prozent der Lebensmittelabfälle entstehen laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in den privaten Haushalten. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Manchmal kauft man einfach zu viel ein. Außerdem herrscht oft große Unsicherheit, ob Lebensmittel auch noch gegessen werden können, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum schon in der Vergangenheit liegt. Aktuell werden jährlich etwa 78 Kilogramm Lebensmittel pro Person und Jahr in Privathaushalten weggeworfen.

Weniger wegschmeißen: So kann’s gelingen

Wir haben dir ein paar Tipps zusammengestellt, die dich dabei unterstützen können, weniger wegzuschmeißen.

  • Geh bewusst einkaufen: Überleg dir vorher, was du brauchst und wie sich die Lebensmittel kombinieren lassen. Notier dir diese Lebensmittel und orientiere dich beim Einkaufen daran. Es kann auch helfen, einen Wochenplan für die geplanten Gerichte zu erstellen.

  • Kauf nicht jedes Sonderangebot, etwa weil die Packung mehr Inhalt hat. Große Packungen machen es manchmal schwerer, die Lebensmittel aufzubrauchen.

  • Lagerung: Bewahre deine Lebensmittel so auf, dass sie sich möglichst lange halten. Mehr dazu kannst du zum Beispiel hier nachlesen.

  • Schmeiß ein Produkt nicht weg, nur weil es das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten hat. Besonders Lebensmittel wie Reis oder Nudeln halten sich oft viel länger. Nimm das Produkt vor dem Wegwerfen unter die Lupe: Wenn es gut riecht, gut aussieht und gut schmeckt, ist es noch verwendbar.

    Übrigens: Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist nicht das Verbrauchsdatum. Letzteres ist für besonders schnell verderbliche Lebensmittel wie Hackfleisch oder Fisch vorgeschrieben. Diese Produkte erkennst du, weil es eine ausdrückliche Kennzeichnung mit „zu verbrauchen bis“ gibt. Bei diesen Nahrungsmitteln kann nach Ablauf des Verbrauchdatums eine Gesundheitsgefahr etwa durch Keime entstehen.

  • Beim Kochen: Bereite nur so viel zu, wie du brauchst. Wenn Reste übrig bleiben, kannst du sie kaltstellen oder einfrieren. Oder du …

  • … verwertest sie weiter. Sei kreativ bei der Resteverwertung: Oft sind Lebensmittel vielfältig einsetzbar. Äpfel lassen sich beispielsweise in Kuchen, aber auch in herzhaften Beilagen wie Rotkohl verwenden. Oder mit Ingwer lassen sich Currys zubereiten und aus den Resten kann man Tee machen. Bei der Verbraucherzentrale findest du Tipps für die Resteverwertung von Lebensmitteln.

  • Food-Upcycling: Beim Zubereiten von Gemüse oder Früchten fallen Schalen oder Kerne als „Abfall“ an. Oft kann man diese Überreste aber weiterverwenden. Zum Beispiel kann man Kürbis- und Melonenkerne in einem Sieb abspülen, trocknen und in der Pfanne oder im Backofen knusprig rösten. Anschließend kann man sie etwa in Salaten verwenden.

Unterstützung durch Food-Waste-Apps

Es gibt auch einige Apps, die helfen, der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken, sogenannte Food-Waste-Apps:

  • „Zu gut für die Tonne“: Die App vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hilft dir, Reste zu retten, indem sie dir Rezepte vorschlägt. Hier können Ernährungsvorlieben festgelegt und bis zu drei Reste-Zutaten in die Suche eingegeben werden. Neben den Reste-Rezepten findest du außerdem auch Haltbarkeitstipps.

  • Food Sharing: Wer Lebensmittel übrig hat, kann diese online auf einer Karte eintragen. Und die sogenannten „Essenskörbe“ können dann von anderen umsonst abgeholt werden. Mitmachen können hier Supermärkte, Bäckereien, Restaurants, Privatpersonen.

  • UXA: Auch hier können Lebensmittel zum Verschenken angeboten werden. Mit dem Smartphone wird ein Foto vom Produkt gemacht und zur Abholung in die App gestellt. Menschen in der Nähe können das Lebensmittel abholen. Hier kann man auch nach bestimmten Produkten suchen und Suchanfragen speichern und sich so über bestimmte Lebensmittel in der Umgebung benachrichtigen lassen.

    Hinweis: Sowohl in der Food-Sharing- als auch in der UXA-App gibt es in Deutschland bisher nur sehr wenige Angebote.

  • Wer zusätzlich darauf achten möchte, saisonal einzukaufen und so die Umwelt zu entlasten kann die App „Saisonkalender“ vom Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) nutzen. Die App bietet einen Überblick, welche Gemüse- und Obstsorten wann Saison haben. Sie listet für jeden Monat alle Gemüsearten und Früchte auf, die gerade Haupterntezeit haben – für heimische Erzeugung und für Importware.

(Quellen: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Verbraucherzentrale.de, Bundeszentrum für Ernährung)

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