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Planspiel: Blog von Tag 2 „Debattieren belebt!“

Danil Droxner

Danil gehört beim Planspiel „Jugend und Parlament“ der Gerechtigkeitspartei an. Was tat er an Tag 2 der Simulation? Debattieren, diskutieren, abstimmen und durchsetzen. Und er weiß jetzt, warum Politiker so ein Durchhaltevermögen haben.

Gruppe diskutiert

Wer überzeugt wen? Die Teilnehmer der Parlaments-Simulation müssen Mehrheiten finden. © DBT/Haar

Nach 14 Stunden Arbeit – hellwach

Ich sitze auf einer Parkbank gegenüber dem Kanzleramt. Es ist warm. Die feuerrote Sonne wirft ihre letzten Strahlen über die massiven Säulen des Kanzleramts. Ich versuche, mich darauf zu konzentrieren, diesen Blog-Beitrag zu schreiben, um euch über meinen wirklich außergewöhnlich spannenden und lehrreichen zweiten Tag beim Planspiel „Jugend und Parlament“ zu informieren. Doch das Einzige, was sich in mein Vorhirn drängt, sind folgende vier Verben: debattieren, diskutieren, abstimmen und durchsetzen. Und wenn ich so darüber philosophiere, treffen diese Begriffe meine Arbeit am heutigen Tage doch recht gut!

Eigentlich könnte man annehmen, ich sollte müde sein, nach inzwischen 14 Stunden Arbeit – davon ist aber nichts zu spüren. Ein erstes Mal kann ich nachvollziehen, wie es Berufspolitiker überhaupt schaffen können, so lange Tage durchzuhalten, denn eins musste ich heute feststellen: Debattieren belebt!

Harter Kampf um den Fraktionsvorsitz

Der Tag startete um 6:20 Uhr mit einem herzhaften Frühstück. Früh ging es zum Paul-Löbe-Haus, einem Gebäude des Bundestages, dort dann durch Sicherheitskontrollen und rauf auf die Fraktionsebene. Schon am Vortag begann der Wahlkampf für das begehrte Amt des Fraktionsvorsitzenden. Viele der politisch sehr bewanderten Teilnehmer strebten nach diesem Posten.

Zuerst wurden heute aber die Vorsitzenden der jeweiligen Landesgruppen gewählt. Diese wiederum wurden dann auch zu den möglichen Kandidaten für das Amt des Fraktionsvorsitzenden bestimmt. Heftige Machtkämpfe zeichneten die Wahlkampfdebatte der Gerechtigkeitspartei Landesgruppe Nord, der ich im Planspiel angehöre, aus. Nach zwei knappen Wahlgängen schmückten schließlich zwei Landesgruppenmitglieder unseren Landesgruppenvorsitz.

Weiter ging es um 10:45 Uhr mit der Wahl der Fraktionsvorsitzenden in den jeweiligen Fraktionssitzungen. Auch hier wurde die Geduld der Abgeordneten strapaziert. Doch mir ist klar geworden, dass eben dieses Durchhaltevermögen auch ein wesentlicher Teil des politischen Lebens ist.

Hitzige Debatte um Einwegbecher

Durch ein fabelhaftes Mittagessen gestärkt ging es für mich nun in die Arbeitskreissitzung. Im Planspiel gehöre ich dem Wirtschaftsausschuss an. Dieser berät zusammen mit dem Umwelt- und dem Verbraucherausschuss über ein Pfandsystem für Einwegbecher. Langweilig – das magst du, verehrterer Leser, vielleicht gerade denken. Aber ich sage dir, du hättest dir niemals vorstellen können, welch eine hitzige und spannende Debatte so ein Thema hervorrufen kann. Obwohl die Abgeordneten den Vorschlag aus dem Blickwinkel ihres Abgeordnetenprofils sehen sollen, gelang es teilweise doch nicht so ganz, die eigene politische Gesinnung außen vor zu lassen.

Nachdem sich die verschiedenen, an einem bestimmten Thema beteiligten, Ausschüsse auf einen gemeinsamen Gesetzentwurf festgelegt hatten, wurde dieser in den Fraktionssitzungen vorgestellt, debattiert und darüber abgestimmt. Nun geht es darum, die innerhalb der Fraktion entwickelten Gesetzesentwürfe in den Ausschüssen gegenüber anderen Fraktionen zu vertreten.

Ausklang und Fazit

Ein weiteres Highlight bildete nach dem Abendessen ein Besuch der Reichstagskuppel hoch oben über den Dächern Berlins – und jetzt? Klappe ich den Laptop zu, genieße eine Minute lang den Sonnenuntergang und schon geht es weiter mit zahlreichen informellen Treffen und Besprechungen, die in lebhafter Feierabendlaune am Ufer der Spree geführt werden.

Mein Fazit: „Jugend und Parlament“ ist ein einzigartiges, in jeder Hinsicht wahnsinnig cooles Programm! Nutzt die Chance, bewerbt euch und werdet Teil eines einzigartigen Angebots!

Zur Person

Portraitbild von mitmischen-Autor Danil
mitmischen-Autor

Danil Droxner

kommt aus Tübingen und ist 17 Jahre alt. An seiner Schule ist er Schülersprecher, Vorstand einer nachhaltigen Schülerfirma und Verfasser etlicher Artikel auf der Schulhomepage.

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