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Planspiel: Blog zum Start "Deshalb vier Tage lang Abgeordneter"

Laurenz (18) kommt aus Berlin und nimmt zum zweiten Mal am Planspiel "Jugend und Parlament" des Bundestages teil. Er will Euch auf den Geschmack bringen.

Portraitfoto

"Ich erhoffe mir, dass ich möglichst viele Jugendliche begeistern kann, auch bei Jugend und Parlament teilzunehmen", sagt Laurenz. © Foto: privat

Ich grüße euch. Ich bin Laurenz Terl, achtzehnjähriger Schüler an einem Berliner Gymnasium und Jugendpolitiker. In Kürze beginnt das 4-Tages-Planspiel „Jugend und Parlament“ des Deutschen Bundestages, an dem ich zum zweiten Mal teilnehme.

In dieser Simulation werden wir – das sind über 300 Schüler, Auszubildende und Studenten – "Mitglieder" des Parlaments. Wir bekommen eine neue Identität, gehören einer fiktiven Fraktion an und verfolgen in unserer Rolle politische Ziele. Von den Fraktionssitzungen und Plenardebatten bis zu den Abstimmungen übernehmen wir alle Aufgaben der Abgeordneten.

Was habe ich mit Politik zu tun?

Mich zog es schon immer zur Politik. Angefangen hat es mit jahrelanger Schülervertretung: vom Klassensprecher zum Schülersprecher bis hin zum Bezirks- und Landesvertreter.

In dieser Zeit sammelte ich eine Menge Kontakte, lernte meine politischen Interessen genauer kennen und beteiligte mich an einer Vielzahl von Projekten. Auch mit Brot für die Welt hatte ich erstmals zu tun. Zurzeit setze ich mich mit dieser Organisation z.B. für eine Kampagne gegen Kinderarbeit ein. Nebenbei fördere ich engagierte Jugendliche, besuche Schulen und versuche mich immer ein bisschen weiterzubilden.

Durch guten Kontakt zum Staatssekretär Andreas Büttner erhalte ich regelmäßig Einblick in die Arbeit der brandenburgische Landesregierung. Man findet mich des Öfteren im MASGF (Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie), im brandenburgischen Landtag und ab und zu auch mal im Bundestag.

Im vergangenen Jahr bin ich in die Partei Die Linke eingetreten, für die ich in Marzahn-Hellersdorf sehr aktiv bin. Kurzgesagt ist mein Alltag voller politischer Action – Sitzungen, Reisen und coolen Kampagnen.

Wie war "JuP" im letzten Jahr?

Durch einen Schulbesuch im Bundestag und ein simuliertes 1-Tages-Planspiel zu Gesetzesentwürfen kam ich bereits im vergangenen Jahr zu „Jugend und Parlament“. Auch dieses Jahr wollte ich gerne daran teilnehmen. Ich hatte Kontakt zur Vizepräsidentin des Bundestages, Petra Pau. Sie schlug mich in diesem Jahr für eine Teilnahme vor.

Per Mail haben wir einige Informationsblätter bekommen, die ich mir durchgelesen habe. Darin ist unter anderem das Programm und der Ablauf sehr detailliert geschildert. Die genauen Inhalte werden uns vor Ort gegeben.

Da ich nach einer mehrtägigen Konferenz in der Eile meine Tasche mit mehreren Anzügen und Hemden in der Bahn stehen lassen habe, muss ich mir entsprechende Kleidung nochmals besorgen. Eine äußerst edle Garderobe ist mir im vergangenen Jahr besonders ins Auge gefallen.

Im letzten Jahr machte ich vielerlei Bekanntschaften mit anderen engagierten Jugendlichen aus ganz Deutschland. Es entwickelten sich wirklich gute Freundschaften. Auch der Einblick in die Arbeit eines Bundestagsabgeordneten hat mich fasziniert. Einblicke, die uns dort geboten werden, sind einzigartig.

Mit einem Hausausweis war es uns möglich, uns im gesamten Bundestags-Komplex frei zu bewegen und Orte zu besichtigen, die man ohne Begleitung eines Abgeordneten wohl nie gesehen hätte.

Auch der extrem realistische Umgang mit Inhalten des Planspiels war besonders. Jede*r fand sich in seiner Rolle als MdB wieder. Dass das Ganze nur eine Simulation war, geriet gerne mal in Vergessenheit, weshalb es oftmals heftige Debatten gab.

Warum habe ich mich erneut beworben?

Im vergangenen Jahr war ich vergleichsweise noch recht unerfahren, habe mich wenig beteiligt und wirkte insgesamt doch recht zurückhaltend. Das will ich nun ändern. Während der Zeit habe ich gelernt, mich auszudrücken, Ziele durchzusetzen und mich bei wilden Diskussionen zu behaupten.

Wenn sich die Gelegenheit ergibt, würde ich sehr gerne auch eine Rede im Plenarsaal halten. Mal schauen, wie es kommt.

Auch dieses Jahr erhoffe ich mir viele neue Erfahrungen und einen großartigen Einblick in das Parlament.

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