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Planspiel: Blog Tag 4 Viele Fragen und eine Protestaktion

Irman Iranbomy

Letzter Tag des Planspiels "Jugend und Parlament": Irman hat sich ordentlich eingemischt, die Protestaktion für mehr Klimaschutz einiger Teilnehmer hat er gefilmt.

Jugendliche im Plenarsaal

Mit Handzeichen oder mit Aufstehen machten die Teilnehmer des Planspiels ihre Entscheidung in Abstimmungen deutlich. Weitere Abstimmungsmöglichkeiten im Bundestag: schriftlich mit Stimmzettel oder mit dem sogenannten Hammelsprung, bei dem die Politiker durch Türen mit "Ja", "Nein" oder "Enthaltung" gehen. © Stella von Sandern/Deutscher Bundestag

Am letzten Tag unseres Planspiels ging ich mit Freunden direkt nach dem Frühstück zusammen in Richtung des Bundestages zu den Beratungen aller Gesetzesvorlagen. Diese hatten wir intensiv die Tage zuvor in den Fraktionen und Ausschüssen besprochen.

Dazwischen fragen

Im Reichstagsgebäude traf pünktlich die Vizepräsidentin Claudia Roth um 9 Uhr ein und eröffnete die Sitzung. Das erste Thema waren chancengleiche Bewerbungen. Die fiktive Bundesregierung hatte diesen Gesetzesentwurf eingebracht. Ich war Mitglied einer der Fraktionen, die die Regierung stützen. Deshalb unterstütze ich auch diesen Antrag und stellte einem konservativen Abgeordneten der Opposition eine Zwischenfrage. Da seine Fraktion unseren Vorschlag ablehnte, wollte ich wissen, was seine Ansätze wären, um einen diskriminierungsfreien Bewerbungsprozess herzustellen. Am Ende der Debatte wurde der Entwurf vom Jugend-Bundestag beschlossen.

Seltene Einstimmigkeit

Anschließend stand auf der Tagesordnung der Gesetzesentwurf zur Einführung eines Pfandsystems für Pappbecher, ebenfalls von der fiktiven Bundesregierung eingebracht. Auch hier stellte ich eine Zwischenfrage. Weil die konservative Fraktion das Ende der Pappbecher kommen sah, fragte ich einen ihrer Abgeordneten ironisch, ob er weiterhin den Vorwurf aufrecht halten wolle, dass wir "die bedrohte Lebensart der Pappbecher zum Aussterben bringen wollen".

Ich stellte schließlich eine dritte Zwischenfrage beim Einsatz der Bundeswehr in dem fiktiven Staat Sahelien, hatte jedoch den Faden verloren und bemerkte nicht, dass die Kollegin zu unserer Koalition gehörte. Der fiktive Auslandseinsatz wurde anschließend einstimmig beschlossen, was eine große Seltenheit in einem Parlament ist.

Tumult im Parlament

Nach Schließung der Sitzung traf Bundestagspräsident Schäuble ein. Bei seinem Schlusswort standen plötzlich Abgeordnete auf. Ich dachte, sie stellen sich aus Respekt hin oder wollen eine Frage stellen. Spätestens als diese jedoch nach vorne rannten wusste ich, dass diese der Bewegung „Fridays for Future“ angehörte. Sie entrollten ein Transparent und ließen sich als Protest gegen die Klimapolitik der Bundesregierung auf den Boden fallen. Ich fand das weder gut noch schlecht, sondern war neutral eingestimmt und filmte einfach alles.

Am Ende der Veranstaltung fand eine spannende Podiumsdiskussion mit Vertretern der im Deutschen Bundestag vertretenen Fraktionen statt. Ich meldete mich und wollte eine Frage zur Altersarmut stellen und dem Organisationsteam von "Jugend und Parlament" für vier tolle Tage danken. Dazu kam es jedoch nicht mehr, da viele andere sich auch gemeldet hatten.

Zur Person

mitmischen-Blogger

Irman Iranbomy

Irman ist ein Frankfurter Bub, der in seiner Freizeit gerne reist und Fahrrad fährt. Er engagiert sich ehrenamtlich – parteilos und kommunalpolitisch – und spricht Persisch.

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