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Bildergalerie Das Ende des Zweiten Weltkrieges

Jasmin Nimmrich

Am 8. Mai 1945 schwiegen nach sechs Jahren Krieg die Waffen in Europa. Städte und Existenzen lagen in Trümmern. Im Zentrum der Reichshauptstadt Berlin wütete eines der letzten Gefechte. Einige Spuren aus diesen Tagen sind im Reichstagsgebäude noch zu sehen.

Schwarz-Weiß Foto einer Kriegsszene: vor dem zerstörten Parlamentsgebäude sind mehrere Panzerfahrzeuge und Soldaten zu sehen.

Im heutigen Parlamentsviertel fand die letzte große Schlacht des Zweiten Weltkrieges auf europäischem Boden statt. © picture alliance / ZB | Agentur Voller Ernst (fotografiert durch Viktor Tjomin)

Nahaufnahme eines Mauerwerkes auf dem Grafittis in kyrillischer Schrift stehen.

Dass die Grafittis der sowjetischen Soldaten noch so gut erhalten sind, ist einem glücklichen Zufall geschuldet: Gipsfaserplatten, die in den 60er Jahren installiert wurden, hatten die Innenschriften vor äußeren Einwirkungen geschützt. © IMAGO / Funke Foto Services

Die Wände des Reichstages haben schon so einige historische Ereignisse miterlebt. Ein eindeutiges Zeugnis der Vergangenheit sind die Inschriften im Reichstagsgebäude, die sich auf der Plenarebene befinden. Mehr als 200 Graffiti aus Kreide und Holzkohle sind auf den Wänden erhalten und zeugen von den Geschehnissen in Berlin vor 80 Jahren und dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa.

Die kyrillischen Innenschriften wurden während des Umbaus des Plenargebäudes im Jahr 1995 wiederentdeckt. Versteckt hinter Gipsfaserplatten kamen „Zeichen der Geschichte“ zum Vorschein, die unter der Anleitung des Architekten Norman Foster gereinigt, konserviert und in der Inneneinrichtung des Parlamentsgebäudes integriert wurden.

Entstanden sind die Innenschriften nach der „Schlacht um Berlin“, die vom 16. April bis zum 2. Mai 1945 wütete. Sie endete mit der Kapitulation Deutschlands und der Eroberung der Hauptstadt des Deutschen Reiches durch die sowjetischen Soldaten der Roten Armee und ihren Unterstützern aus polnischen Verbänden. Das Reichstagsgebäude war in dieser letzten großen Schlacht des Zweiten Weltkrieges als das Symbol der „Naziherrschaft“ besonders umkämpft.

Am 30. April gelang es den Soldaten der Roten Armee, die sowjetische Siegesflagge auf dem Dach des Reichstages zu hissen – in den Kellern des Gebäudes wurde zu diesem Zeitpunkt noch gekämpft. Die knapp 1.500 deutschen Soldaten, die sich am 2. Mai noch im Reichstagsgebäude befanden, legten ihre Waffen erst mit der Kapitulationserklärung nieder.

In den Tagen nach der Eroberung strömten zahlreiche sowjetische Soldaten in das Parlamentsgebäude. Für sie war der Bau im Zentrum des gefallenen Berlins das Symbol des Sieges über Hitler-Deutschland. Mit Kreide und Holzkohle verewigten sie unter anderem ihre Namen, Heimatstädte und militärischen Einheiten auf den Innen- und Außenwänden. Noch heute sind diese Inschriften wie auch triumphierende Worte des Sieges als auch Beschimpfungen Adolf Hitlers zu lesen.

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