Ausstellung Comics im Bundestag
Der Künstler Simon Schwartz hat 45 berühmte Parlamentarier gezeichnet. Auf seinen bunten Bildern werden die spannenden Lebensgeschichten wegweisender Politiker im Comic-Stil nacherzählt.

„45 Leben für die Demokratie“ – Der Comic-Illustrator Simon Schwartz hat berühmte Parlamentarier portraitiert. © DBT/Achim Melde
Im Bundestag gibt es jede Menge Kunst – regelmäßige Ausstellungen, Workshops, Kunst am Bau –, die jeder Besucher rund um die Parlamentsgebäude bestaunen kann. Der Bundestag hat sogar eine eigene Kunst-Sammlung, die Artothek. Und er hat auch einen Kunstbeirat, in dem Kunst-Kenner sitzen, die zum Beispiel Werke einkaufen und Ausstellungen planen.
Manchmal beauftragt der Kunstbeirat auch Künstler damit, Werke zu politischen Themen zu schaffen. Der Comic-Illustrator Simon Schwartz hat den Auftrag bekommen, Parlamentarier zu portraitieren, die in ihrer Zeit Wichtiges geleistet haben. Deren Biografien, die der Künstler kurz und pointiert nacherzählt hat, spiegeln die Höhen und Tiefen der deutschen Geschichte in den Jahren 1848 bis 1990 wider. Außerdem sind sie schön anzuschauen.
Die Ausstellung ist nur noch bis Ende August zu sehen. Macht aber nichts, denn die Comics sind auch als Buch erschienen: „Das Parlament – 45 Leben für die Demokratie“, so heißt es.
Hier ein paar Kostproben:
Marie-Elisabeth Lüders war Frauenrechtlerin und Politikerin. Sie gehörte schon vor dem Zweiten Weltkrieg dem Reichstag an, nach dem Krieg saß sie für die FDP im Bundestag. Heute ist ein Parlamentsgebäude nach ihr benannt. © Simon Schwartz

Clara Zetkin ist eine der berühmtesten Sozialdemokratinnen – erst in der SPD, dann in der KPD. 1932 eröffnete sie als Alterspräsidentin den neuen Reichstag. © Simon Schwartz
Ludwig Bamberger war Finanzpolitiker und Banker. Er gründete nicht nur die Deutsche Bank mit, sondern auch die Reichsbank. Er gilt als „Vater der deutschen Mark“. © Simon Schwartz
Otto Wels war Vorsitzender der SPD und musste nach dem Verbot der Partei unter den Nazis aus Deutschland fliehen. Vorher hielt er aber noch die letzte freie Reichstagsrede – unter dem Hohngelächter von Adolf Hitler. © Simon Schwartz
Marie Juchacz war Dienstmädchen, Fabrikarbeiterin, Krankenpflegerin und Schneiderin, bevor sie in die SPD eintrat und Frauensekretärin der Partei wurde. Sie kämpfte für die Rechte von Frauen und Arbeitern. Nach der Machtübernahme der Nazis floh sie in die USA, wo sie die „Arbeiterwohlfahrt USA – Hilfe für die Opfer des Nationalsozialismus“ gründete. © Simon Schwartz
Ludwig Windthorst war im 19. Jahrhundert Richter, Justiz-Minister und Abgeordneter. © Simon Schwartz
Marie Baum war Sozialpolitikerin in der Weimarer Republik und setzte sich vor allem für soziale Arbeitsbedingungen ein. © Simon Schwartz
Moritz Hartmann war Mediziner und Dichter, er kannte Heinrich Heine. 1848 nahm er am Wiener Oktoberaufstand teil und musste anschließend aus Deutschland fliehen. © Simon Schwartz
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(DBT/jk)