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Studium Jura-Studenten dürfen sich mehr Zeit lassen

Die Regelstudienzeit für Rechtswissenschaften lag bisher bei viereinhalb Jahren. Das schafft allerdings kaum ein Student. Der Bundestag hat jetzt beschlossen: Die Studiendauer wird verlängert.

Studenten im Hörsaal

Das Jura-Studium gilt als sehr schwer. In nur viereinhalb Jahren schaffen es die wenigsten. © shutterstock.com/Gorodenkoff

Viereinhalb Jahre haben Jura-Studenten aktuell Zeit, ihr Studium zu meistern. Vier Jahre fürs Studieren selbst und dann noch ein halbes Jahr für die Prüfungen. Wer länger braucht, überzieht die Regelstudienzeit. Und das tun viele Studenten. Durchschnittlich brauchen sie fünf Jahre.

Die Vorteile einer längeren Studienzeit

Warum ist das ein Problem? Wer BAföG bekommt, um sein Studium finanzieren zu können, der bekommt den staatlichen Zuschuss zum Beispiel nur für die Dauer der Regelstudienzeit. Wenn er länger braucht, muss er sich um die Finanzierung der zusätzlichen Semester selbst kümmern.

Unter anderem deshalb hat der Bundesrat vorgeschlagen, das Deutsche Richtergesetz zu ändern und die Regelstudienzeit auf fünf Jahre zu verlängern. In dem Gesetzentwurf heißt es: „Bei einer zeitlich zu knapp bemessenen Förderungshöchstdauer ist zu befürchten, dass der Studienerfolg nachteilig durch die finanzielle Ausstattung und soziale Herkunft der Studierenden beeinflusst wird.“

Heißt im Klartext: Kinder aus Familien mit weniger Geld hätten schlechtere Chancen.

Einigkeit im Bundestag

Am 17. Oktober hat der Bundestag den Entwurf des Bundesrates einstimmig angenommen. In Zukunft wird die Regelstudienzeit für Jura also fünf Jahre betragen – so wie bei den meisten Master-Studiengängen auch. So werden wohl künftig weniger Studenten überziehen müssen.

Vorschlag der Grünen abgelehnt

Keine Mehrheit gab es indes für einen Änderungsantrag der Grünen. Sie hätten die Änderung des Deutschen Richtergesetzes gerne genutzt, um noch eine andere Neuerung einzuführen: Sie wollten nämlich, dass Richter in Zukunft das Recht, aber auch die Pflicht haben sollten, sich fortzubilden, um in ihrem Bereich auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Die Fortbildungen sollten regelmäßig angeboten werden und kostenlos sein.

Die Linke stimmte dem Vorschlag der Grünen zu, die FDP enthielt sich, alle anderen stimmten dagegen.

Hier könnt ihr euch die Debatte im Plenum anschauen:

(DBT/jk)

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