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Medienpreis Parlament Guter Journalismus gesucht

Der Bundestag vergibt 5.000 Euro an journalistische Texte, die dabei helfen, die Arbeit des Parlaments besser zu verstehen. Bis 7. Oktober können Bewerbungen oder Empfehlungen eingereicht werden.

Junge Moderatorin in einem Radio-Studio am Mikrofon

Journalisten zeigen uns verschiedene Perspektiven auf ein Thema und helfen uns, sie besser zu verstehen. © shutterstock.com/Africa Studio

Wie einigen sich die Abgeordneten im Bundestag auf ein neues Gesetz? Wie schaffen Parlamentarier den Spagat zwischen Wahlkreis und Berliner Politik-Betrieb? Welche Menschen sind das, die uns als Volksvertreter vertreten? Was treibt sie an? Wozu sind Kritik, Kontroverse und Kompromisse in einer Demokratie gut? Politische Vorgänge sind oft komplex und schwer zu fassen. Ein konkretes Beispiel kann dabei helfen, diese Vorgänge besser zu verstehen. Gute Beiträge in Online-Medien, Zeitungen, Fernsehen oder Radio machen uns manchmal deutlich, wie Politik funktioniert – oft besser, als jedes Schulbuch.

Deshalb vergibt der Bundestag seit 1993 den „Medienpreis Parlament“ (der früher „Medienpreis Politik“ hieß). Damit werden journalistische Arbeiten ausgezeichnet, die dazu beitragen, die Arbeit des Parlaments besser zu verstehen.

Dieses Jahr zum Beispiel gewann eine Geschichte aus der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ den ersten Platz. Die Autoren hatten über eine Werft in der ostdeutschen Provinz berichtet. Der Betrieb durfte aufgrund einer politischen Entscheidung keine Patrouillenboote mehr nach Saudi-Arabien verkaufen, weil das Land am Krieg im Jemen beteiligt war. Dadurch verloren viele Menschen in dem Ort in Vorpommern ihre Arbeit. Der Zeitungstext zeigte: Es gibt oft verschiedene Perspektiven und Bedürfnisse, die alle berechtigt sind. Politiker versuchen, ein Gleichgewicht und Kompromisse zu finden. Das ist nicht einfach und gelingen kann es auch nicht immer. Die Welt ist eben nicht schwarz-weiß.

So funktioniert der Medienpreis

Bis zum 7. Oktober kann man Texte für den Medienpreis Parlament vorschlagen. Journalisten können sich mit ihrem Beitrag selbst bewerben. Man kann aber auch Artikel anderer für eine Auszeichnung empfehlen.

Ausgezeichnet werden Beiträge, die in Tages- und Wochenzeitungen, Online-Medien, Rundfunk oder Fernsehen erschienen sind. Und zwar zwischen dem 1. Oktober 2018 und 30. September 2019.

Eine Jury aus sieben erfahrenen Journalistinnen und Journalisten entscheidet dann, wer die 5.000 Euro Preisgeld bekommt.

Mehr Infos zur Bewerbung findet ihr hier.

Im Frühjahr 2020 werden die Preise dann von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble verliehen. mitmischen.de wird berichten.

Der Bundestagspräsident mit Jury-Mitgliedern und Preisträgern bei der Preisverleihung

Ausgezeichnet: die Preisträger des Medienpreises Parlament 2019. Ganz rechts Karin Dohr vom ARD-Hauptstadtbüro, daneben Matthias Wyssuwa von der FAZ und daneben „Zeit“-Redakteurin Heike Faller. © DBT/Achim Melde

(DBT/jk)

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