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Bildung Keinen Schüler zurücklassen

Schulen in "sozial benachteiligten Lagen" sollen gefördert werden. Dies beschloss der Bundestag und forderte die Regierung auf zu handeln.

Mädchen auf dem Weg zur Schule

Auf dem Weg zur Schule – wie es dort aussieht, hängt mitunter stark von der Lage ab. © shutterstock.com/sebra

Schule ist nicht gleich Schule. Je nachdem, in welchem Ort oder in welchem Stadtteil sie liegt, kann das Schulleben und auch der Unterricht sehr unterschiedlich aussehen. Eine Schule, an der auch Schüler mit Behinderung lernen, hat zum Beispiel besondere Herausforderungen. Das Gleiche gilt für Schulen, an denen viele Schüler Deutsch als Fremdsprache lernen.

Am 8. November stimmte der Bundestag einem Antrag von CDU/CSU und SPD zu, der die Bundesregierung dazu auffordert, „Schulen in benachteiligten sozialen Lagen“ besser zu fördern. Zur Erläuterung: Dabei handelt es sich um Schulen mit vielen Schülern aus sozialen Randgruppen oder aus Familien mit sozialen Problemen und erschwerten wirtschaftlichen Lebensbedingungen.

Zwei-Stufen-Plan

Die Kinder und Heranwachsenden hätten oft schon bei der Einschulung hohe Lernrückstände, heißt es in dem Antrag. Es sei eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung und Aufgabe, allen Kindern mehr Chancen durch gute Schulen zu eröffnen. "Kein Kind darf zurückgelassen werden", schreiben die Koalitionsfraktionen.

Sie schlagen ein Konzept für die nächsten zehn Jahre vor: In der ersten Stufe sollen Modell-Projekte an einzelnen Schulen durchgeführt werden. Erfolgreiche Ansätze sollen dann im zweiten Schritt in ganz Deutschland umgesetzt werden.

Die Förderung soll unabhängig von der Schulform und von der Klassenstufe allen Schulen offenstehen. Auch Berufsschulen, Oberstufenzentren und freie Schulen sollen daran teilhaben können.

Abgelehnte Anträge

Vier weitere Anträge zum Thema Bildung wurden am 8. November diskutiert, bei der Abstimmung allerdings abgelehnt.

Die AfD forderte eine ganze Reihe unterschiedlicher Initiativen. Die Bandbreite reichte von Konzepten für frühkindliche Bildung über Eingangstests und Numeri clausi an Hochschulen bis hin zu dem Vorschlag, Flüchtlinge sollten entsprechend ihres Bildungsstandes geografisch verteilt werden.

Die FDP möchte mehr Geld in die Bildung investieren und Lehrer besser ausbilden.

Die Linke schlägt eine „bundesweite Bildungsstrategie“ vor. Sie möchte Mindeststandards bei der Kinderbetreuung festlegen und den Erzieher-Beruf aufwerten. Der Bund soll außerdem bei den Kosten für die Kinderbetreuung die Länder entlasten.

Die Grünen fordern mehr "Bildungsgerechtigkeit". Dafür würde es ihrer Meinung nach eine dauerhafte Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Kommunen und mehr Fachpersonal brauchen.

Die Debatte zu den verschiedenen Ideen seht ihr hier:

(DBT/jk)

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