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mitmischen-Reise 2025

Im Gespräch mit Vizepräsidentin Ortleb

Marejke Tammen

Zehn Jugendliche, eine Stunde Zeit und viele spannende Fragen: Bei der mitmischen-Reise 2025 trafen die Gewinnerinnen und Gewinner auf Bundestagsvizepräsidentin Josephine Ortleb. Vom Neutralitätsgebot als Vizepräsidentin über den Balanceakt zwischen persönlichen Überzeugungen und Fraktionsmeinung bis hin zu persönlichen Entscheidungen – Ortleb gab viele Einblicke in ihren politischen Alltag und ihren Werdegang.

Eine Collage zeigt rechts und links jeweils fünf junge Leute, die an einem Tisch sitzen und zuhören. In der Mitte ist eine blonde Frau zu sehen, die gestikulierend spricht.

Ein Highlight der mitmischen-Reise 2025: Bundestagsvizepräsidentin Josephine Ortleb alles fragen, was einen interessiert. © Sören Grunwald

Der erste Tag in Berlin und schon treffen die zehn Gewinnerinnen und Gewinner der diesjährigen mitmischen-Reise auf eine der wichtigsten Personen im Deutschen Bundestag: Vizepräsidentin Josephine Ortleb. Eine Stunde lang konnten die Jugendlichen die SPD-Politikerin mit Fragen über die Arbeit im Bundestag, die Herausforderungen als Vizepräsidentin und ihren persönlichen Werdegang löchern.

Besonders interessiert hat die Jugendlichen die Frage nach der Neutralität. „Klar, wenn ich als Vizepräsidentin die Sitzung leite, dann muss ich zu 100 Prozent neutral sein; da brauche ich ein Pokerface,“ erklärte Ortleb. „Mir ist aber wichtig, dass ich auch inhaltlich weiter an Themen arbeite.“ Deshalb sei sie neben ihrem Amt als Vizepräsidentin auch noch Mitglied im Ausschuss für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend und könne dort als Abgeordnete ihr Neutralitätsgebot ablegen.

Eine weitere Frage war die nach dem Spagat zwischen persönlichen Ansichten als Abgeordnete und denen der Fraktion. „Als Abgeordneter ist man seinem eigenen Gewissen verpflichtet. Gleichzeitig muss man aber auch Mehrheiten innerhalb der Fraktion finden. Das kann manchmal sehr hart sein“, erklärte Ortleb. „Aber ich weiß, dass meine Kolleginnen und Kollegen in der Fraktion dieselben Werte vertreten wie ich. Deshalb vertraue ich ihnen und ihren Entscheidungen.“

Ein Gruppenbild zeigt zehn junge Leute, die in die Kamera lächeln.

© mitmischen.de/Niklas Nachtigall

Zum Schluss wurde es dann noch einmal ein bisschen persönlicher. Die Jugendlichen wollten von der Vizepräsidentin wissen, was bisher die schwierigste Entscheidung war, die sie treffen musste. Ortleb erinnerte sich an die Zeit nach ihrem Abitur und die Frage, wie es beruflich für sie weitergehen sollte. Studium oder Ausbildung? Im Heimatort bleiben oder wegziehen? „Rückblickend bin ich froh, dass ich mich bisher immer dafür entschieden habe, was ich möchte – und nicht, was andere von mir erwarten.“

mitmischen-Reise 2025

Die diesjährige mitmischen-Reise findet vom 23. bis zum 25. September statt. Die Gewinnerinnen und Gewinner haben die Gelegenheit, an drei Tagen Berlin und den Bundestag kennenzulernen. Dabei ist neben dem Gespräch mit der Vizepräsidentin einiges geboten: Besuch von Plenum und Kuppel sowie ein Blick hinter die Kulissen des Parlamentsbetriebs.

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