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Jugend und Parlament

Möge das Planspiel beginnen

Naomi Webster-Grundl und Jasmin Nimmrich

Vom 11. bis 14. Oktober 2025 findet das Planspiel „Jugend und Parlament“ im Deutschen Bundestag statt. In der Rolle von fiktiven Abgeordneten sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das parlamentarische Geschehen hautnah miterleben und verstehen.

Der Plenarsaal des Deutschen Bundestages.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von „Jugend und Parlament“ sitzen in ihren Rollen als Abgeordnete im Plenarsaal des Deutschen Bundestages. © DBT/Inga Haar

„Ich kann mir vorstellen, dass es ein besonderes Gefühl ist, hier zu sitzen“, so begrüßt Bundestagsvizepräsidentin Josephine Ortleb die mehr als 250 Teilnehmer des Planspiels „Jugend und Parlament“ zur ersten Arbeitssitzung im Plenarsaal des Deutschen Bundestages.

Vor zwei Tagen haben die 250 Jugendlichen aus ganz Deutschland die Rollen fiktiver Parlamentarier übernommen und haben innerhalb ihrer Fraktionen die Besetzung von Posten beschlossen und über Gesetzesentwürfe debattiert. Die erste Sitzung im Plenum diente auch zur Einsetzung der Ausschüsse, die im Anschluss ihre Arbeit aufnehmen. Die jungen Erwachsenen im Alter von 17 bis 20 Jahren lernen auf diese Weise die Arbeit der Abgeordneten kennen – in Landesgruppen, Fraktionen, Arbeitsgruppen und eben den Ausschüssen. 

Junge Leute sitzen in einem Ausschusssaal des Deutschen Bundestages und stimmen per Handzeichen ab.

In den Ausschusssälen des Deutschen Bundestages arbeiten die fiktiven Abgeordneten an den Gesetzentwürfen. © DBT/Stella von Saldern

Fiktive Parteien und Gesetzentwürfe

Die Jugendlichen gehören für die Tage im Bundestag drei fiktiven Parteien an: der Bewahrungspartei, der Gerechtigkeitspartei und der Partei für Engagement und Verantwortung. In ihren Rollen als fiktive Abgeordnete diskutieren sie vier Gesetzentwürfe und versuchen, Mehrheiten für die eigenen Vorhaben zu organisieren. Die fiktive Bundesregierung hat zwei Gesetzentwürfe eingebracht: einen zur Beschränkung ausländischer Investitionen in kritische Infrastruktur und einen zweiten zur verpflichtenden Installation von Solarzellen auf Dächern. Außerdem werden zwei Gesetzentwürfe des fiktiven Bundesrates verhandelt: einer zur Einführung einer Klarnamenpflicht in digitalen Medien und ein zweiter zur Grundgesetzänderung zur Einführung eines Wahlrechts auf Bundesebene für Unionsbürger/innen.

„Finden Sie Ihren eigenen Weg“

Zum Auftakt der parlamentarischen Arbeit formuliert Vizepräsidentin Ortleb zwei Anregungen an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer: „Imitieren Sie nicht die richtigen Abgeordneten, finden Sie ihren eigenen Weg, die demokratischen Mehrheiten zu finden. Und halten Sie sich, so wie die echten Abgeordneten in den meisten Fällen auch, an die parlamentarische Ordnung.“

Drei Leute sitzen auf blauen Stühlen.

Die erste Sitzung wurde von Bundestagsvizepräsidentin Josephine Ortleb geleitet. Zur Seite standen ihr als Schriftführer zwei Teilnehmer von „Jugend und Parlament“. © DBT/Stella von Saldern

Für den nächsten Tag stehen die zweite und dritte Lesung der vier Gesetzesentwürfe an. Dafür werden die Planspiel-Abgeordneten auch selbst an das Rednerpult treten und versuchen, die anderen mit den eigenen Argumenten zu überzeugen. Geleitet werden die abschließenden Debatten durch die Mitglieder des realen Bundestagspräsidiums. 

Nach der simulierten Debatte werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit haben, mit Vertreterinnen und Vertretern der Bundestagsfraktionen darüber zu diskutieren, wie realitätsgetreu „Jugend und Parlament" die parlamentarische Arbeit abbildet.

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