Politikalltag: hart und aufregend

Die Widerlegung der These, dass Parlamentarier wenig arbeiten würden, muss ich heute am eigenen Leib erfahren.

Der Wecker klingelt um 5:50 Uhr. Verschlafen knipse ich das Licht an und laufe schlaftrunken zum Badezimmer, um mich anschließend dem Frühstück mit den anderen Abgeordneten zu widmen.

Im Plenarsaal mit einem echten Spitzenpolitiker

Trotz der Müdigkeit wissen wir alle, dass sich das frühe Aufstehen lohnen wird. Um 9 Uhr startet nämlich die erste Lesung im Plenarsaal des Bundestages, wo sonst die „echten“ Abgeordneten debattieren. Dort empfängt uns Thomas Oppermann, der echte Vize-Präsident und SPD-Spitzenpolitiker.

Danach werden die fiktiven Gesetzesentwürfe an die Ausschüsse geleitet. Ich sitze im Umweltausschuss und beschäftige mich mit dem Verbot von Einwegplastik. Die dortige Debatte ist sehr hitzig und kompliziert, da die Bewahrungspartei als Oppositionspartei einer völlig anderen Auffassung ist als meine Gerechtigkeitspartei. Nichtsdestotrotz finden wir am Ende einen gemeinsamen Lösungsweg.

Unvergessliches Gespräch

Danach geht der stressige Politikalltag weiter: Ausschusssitzung bis 14 Uhr. Termin mit dem echten Abgeordneten, der mich für das Planspiel nominiert hat, um 14:15 Uhr. Dazwischen der Gang in Sakko und Hemd durch die Berliner Sommerluft, um zum Abgeordnetenbüro zu gelangen.

Dort folgt ein unvergessliches Gespräch mit einem sehr sympathischen Parlamentarier. Die Themen reichen von Klima- und Tierschutz über Migration und Seenotrettung bis hin zu Lobbyismus und Transparenz. Die Normalität und Bürgernähe des Abgeordneten fesseln und begeistern mich. Zu guter Letzt folgt das Abendessen im schicken Abgeordneten-Restaurant.

Abschließend kann ich sagen: Der Alltag eines Politikers ist hart und anstrengend, aber ebenso sehr aufregend und facettenreich.