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Jakob Blasel (Grüne) „Junge Menschen müssen direkt am Tisch sitzen“

Der nächste Bundestag sei der letzte, der die drohende Klimakrise noch aufhalten könne, sagt Jakob Blasel aus der Kiel-Region. Deshalb will der 20-jährige Fridays for Future-Mitbegründer ins Parlament. Was am Wahlkampf Spaß macht, verrät er im Interview.

Portrait Jakob Blasel

Jakob Blasel ist Langstreckenläufer und interessiert sich für digitale Entwicklungen. © Sven Brauers

Warum kandidierst du für den Bundestag?

In meiner Zeit als Klimaaktivist habe ich zwei wichtige Dinge gelernt: Wir werden die Klimakrise niemals ohne den Druck von der Straße lösen können. Genauso wenig werden wir die nötigen Veränderungen aber erreichen, wenn nicht auch in den Parlamenten radikale Klimaschützer und Klimaschützerinnen für soziale, für intergenerationelle und für globale Gerechtigkeit kämpfen. Deswegen möchte ich jetzt für den Bundestag kandidieren.

Was waren deine Beweggründe, in die Politik zu gehen?

Die Klimakrise ist die größte Herausforderung unserer Generation. Der nächste Bundestag ist der letzte, der die drohende Katastrophe noch aufhalten kann. Es reicht nicht mehr, nur die Politik von außen zu beeinflussen, junge Menschen müssen direkt mit am Tisch sitzen.

Was haben deine Freunde und deine Eltern zu deiner Kandidatur gesagt?

Ich habe viel Zuspruch erlebt. Nicht viele junge Menschen haben die Chance, ihre Stimme so zu äußern.

Trotzdem wurde ich natürlich auch schnell mit Fragen konfrontiert, wie das in meine Lebensplanung passen würde. Das ist allerdings bestimmt auch für viele Kandidaten und Kandidatinnen aus älteren Generationen eine Herausforderung.

Portrait Jakob Blasel

Die Klimakrise bestimmt seinen Wahlkampf: „Fridays for Future“-Mitbegründer in Deutschland Jakob Blasel. © Sven Brauers

Warum trittst du für deine Partei an und nicht für eine andere?

Damit wir auf einen 1,5-Grad-Pfad kommen, benötigt es starke Grüne. Damit unsere Partei dabei keine faulen Kompromisse macht, braucht es konsequente Abgeordnete. Ich glaube, dass beides bei den Grünen möglich ist.

Wie machst du Wahlkampf und macht es dir Spaß?

Ich nutze den Wahlkampf auch als Plattform, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen: auf Demonstrationen, durch Pressearbeit und Posts auf Twitter und Insta. Außerdem organisiere ich gemeinsame Wahlkampfaktionen mit der Grünen Jugend, unterstütze den Haustürwahlkampf bei mir im Wahlkreis und bin an vielen Wahlkampfständen im ganzen Land dabei.

Die meiste Zeit macht mir dies großen Spaß. Insbesondere weil wir nicht mehr nur abstrakt auf Politik einwirken, sondern mit den Menschen vor Ort über konkrete Probleme und Ideen sprechen.

Solltest du in den Bundestag kommen – in welchem Ausschuss willst du am liebsten mitarbeiten?

Ich möchte im Kampf gegen die Klimakrise aktiv an der notwendigen Transformation arbeiten. Das funktioniert aktuell in verschiedenen Ausschüssen, zumal sich diese noch einmal neu aufteilen könnten.

Wirst du deine anderen Ämter oder Aufgaben weitermachen?

Nein. Abgeordnete haben genug eigene Aufgaben.

Mehr über Jakob Blasel

Jakob Blasel ist Direktkandidat der Grünen im Wahlkreis 4 Rendsburg-Eckernförde. Der 20-Jährige ist in Kronshagen bei Kiel aufgewachsen. Er ist einer der Gründer der deutschen „Fridays for Future“-Bewegung – das war 2018. Den Grünen gehört er seit 2017 an. Seit gut einem Jahr studiert er Jura.

In seiner Freizeit ist Jakob Blasel Langstreckenläufer. Außerdem interessiert er sich für digitale Entwicklungen.
Seine Website: jakobblasel.de

(loh)

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