Zum Inhalt springen

Hobby Drohne „Beim Fliegen kann ich abschalten.“

Kolja Richter

Jan ist 15 und fliegt seit vier Jahren begeistert Drohnen. Er hat inzwischen drei Stück. Seine erste hat er allerdings schnell zu Schrott geflogen. mitmischen-Autor Kolja hat er von seinem Hobby erzählt.

Drohne in der Luft

Technik-Spielzeug: Die günstigsten Drohnen kriegt man schon für 10 Euro. Nach oben hin gibt es kaum Grenzen. © dpa/picture alliance

Wann hast du angefangen mit Drohnen zu fliegen? Wofür nutzt du sie und wo liegt der Reiz dabei?

Meine erste Drohne habe ich zu Weihnachten 2015 bekommen. Es war eine sehr günstige Drohne, weshalb sie auch sehr schnell kaputt ging. Aber ab diesem Punkt hatte es mir das Fliegen angetan. Ich wollte dranbleiben und habe mir, nachdem ich mir ein weiteres, günstiges Modell gekauft hatte, eine teurere, professionellere Drohne angeschafft. Heute habe ich drei Drohnen – eine sehr anspruchsvolle und zwei günstigere Modelle.

Der Reiz beim Fliegen liegt für mich vor allem in der Entspannung. Beim Fliegen kann ich einfach abschalten, alles um mich herum ist egal und es ist auch ein gewisses Gefühl von Freiheit.

Aber es macht natürlich einfach auch saumäßig Spaß.

Ist dir mal etwas beim Fliegen passiert?

Natürlich gab es schon brenzlige Situationen, wenn ich geflogen bin. Zum Beispiel ist schon das GPS ausgefallen oder die Verbindung abgebrochen. Da ist es dann einfach wichtig, die Ruhe zu bewahren.

Was machst du gerne mit der Kamera?

Ich fotografiere vor allem gerne Landschaften, Seen oder Felder. Natürlich ist mir die datenschutzrechtliche Gefahr dabei bewusst. Deshalb versuche ich, keine Menschen zu filmen oder zu fotografieren, um ihre Privatsphäre zu wahren. Das ist nicht immer ganz einfach.

Mit einer Drohne ist es natürlich leicht, an Orte zu kommen, die man sonst nicht zu Gesicht bekommt. Allerdings habe ich das Gefühl, dass immer weniger Piloten die Möglichkeiten einer Drohne für datenschutzrechlich schwierige Zwecke ausnutzen.

Wie sieht die aktuelle Gesetzeslage für Drohnen aus?

Über die Gesetzeslage habe ich mich im Vorhinein informiert. Es ist relativ einfach, über das Internet oder Youtube Informationen einzuholen. Auch die Händler wissen immer ganz gut Bescheid. Grundlegend muss man beachten, dass für jedes Multikopter-Modell eine Haftpflichtversicherung benötigt wird. Meine Haftpflicht läuft über den Deutschen Modellflugverband. Für Minderjährige ist das nicht so teuer. Ab einem Gewicht von über 250 Gramm wird so eine Art „Drohnenkennzeichen“ benötigt. Das ist so eine kleine Aluminiumplatte, auf der Name, Adresse und Telefonnummer draufstehen.

Ab 2 Kilogramm Gewicht muss man dann einen Drohnenführerschein ablegen und ab 5 Kilogramm braucht man für jeden Flug eine spezielle Aufstiegsgenehmigung.

Natürlich gibt es auch „No-Go-Areas“: Orte, die man gar nicht überfliegen darf. Das sind zum Beispiel Krankenhäuser, Industriegebiete, Menschenansammlungen und vor allem Flughäfen.

Gibt es eine Regel, wie weit man mit seiner Drohne fliegen darf?

Viele Drohnen haben mittlerweile eine Reichweite von mehreren Kilometern. Allerdings darf man in Deutschland seine Drohne nur „auf Sicht“ fliegen, also nur so weit, wie man sie auch sehen kann.

„Drohne“ ist ja eigentlich ein recht unkonkreter Ausdruck. Was genau sind Drohnen eigentlich?

Als Drohne wird jedes unbemannte Flugobjekt bezeichnet. Dabei ist es ganz wichtig, zwischen kommerziellen und militärischen Drohnen zu unterscheiden. Kommerzielle Drohnen sind meist Quadrocopter, die sich mit vier bis acht Rotoren in der Luft halten. Diese haben mittlerweile einen Flugradium von mehreren Kilometern.

Militärische Drohnen sind, im Gegensatz zu „Hobby-Quadrocoptern“, ähnlich wie Flugzeuge aufgebaut. Natürlich haben sie auch einen ganz anderen Einsatzzweck: Sie werden vom Militär auf Aufklärungsmissionen oder zur Spionage geschickt und sind teilweise bewaffnet.

Welchen Preis sollten Anfänger für eine Drohne zahlen?

Die Preisspanne von Drohnen auf dem Markt ist sehr groß – die günstigsten Modelle beginnen schon bei 10 Euro. Allerdings kann man damit oft nicht viel anfangen. Sie haben kein GPS, keine Kamera und lassen sich nicht gut steuern. Nach oben hin gibt es so gut wie keine Grenze.

Ich habe meine erste Drohne aber auch zu Schrott geflogen, weshalb es für Fluganfänger vielleicht sinnvoller ist, mit einem günstigeren Produkt zu beginnen.

Junge mit seiner Drohne

Jan mit einer seiner drei Drohnen. © privat

Über Jan:

Jan ist 15 und geht in Potsdam zur Schule. Nachdem er seine Leidenschaft für das Fliegen mit Drohnen entdeckt hatte, trat er dem Deutschen Modellflugverband bei und schrieb sogar seine letzte Hausarbeit über die unbemannten Flugobjekte.

Zur Person

Portraitfoto von mitmischen-Autor Kolja Richter
Mitmischen-Autor

Kolja Richter

ist Schüler in Berlin und hat für mitmischen unter anderem schon viele Abgeordnete per Video interviewt.

Du hast auch Lust, bei uns mitzumischen?

Schreib für uns!

Mehr zum Thema