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Erfahrungsbericht Mein Weg zum Führerschein

Tim Oswald

Tim ist 18 und hat den Führerschein in der Tasche. Mit 17 nutzte er das begleitete Fahren und berichtet, wann er heilfroh war, dass seine Eltern neben ihm saßen.

Lachender Junge

Glücklicher Führerschein-Besitzer: Tim hat durch das begleitete Fahren mit seinen Eltern viel gelernt. © privat

Meinen Führerschein habe ich mit etwa siebzehneinhalb Jahren angefangen. Nachdem ich die Theoriestunden in den Sommerferien abgehakt hatte, hieß es für mich mit Schulbeginn: Auf zu den ersten Fahrstunden! Und auch die waren schnell geschafft. Ende September war es dann soweit und ich konnte meine praktische Prüfung ablegen, die ich direkt beim ersten Anlauf bestanden habe. Zu diesem Zeitpunkt waren es noch circa fünf Monate bis zu meinem 18. Geburtstag.

Das erste Mal unterwegs im Auto der Eltern

Das bedeutete, dass ich die nächsten fünf Monate zusammen mit meinen Eltern, die ich als Begleiter eingetragen hatte, hinter dem Steuer verbringen musste. Das erste Mal im eigenen Auto zu fahren, ist fast so aufregend, wie wenn man das erste Mal in der Fahrschule Gas geben darf und bemerkt, wie sich dieses große Gefährt ganz leicht mit einem Tritt aufs Gaspedal bewegen lässt.

Nun kommt es jedoch nicht selten vor, dass man in diesem Moment mit Mama oder Papa in einem Auto sitzt, das ganz anders ist als das, mit dem man das Fahren gelernt hat. Da kann es schon mal passieren, dass man den Motor abwürgt, weil sich die Kupplung anders verhält, oder dass man einfach nur verdutzt am Schaltknüppel rüttelt, weil man es mit einer Automatikschaltung zu tun hat. Gerade in solchen Momenten hat es mir viel Sicherheit gegeben, jemanden im Auto zu haben, dem ich vertraute und der mir helfen konnte.

„Passe ich in diese Parklücke?“

Besonders als Fahranfänger sind mir Situationen, in denen ich unsicher war, relativ häufig widerfahren: „Passe ich in diese Parklücke?“, „Wie schnell sollte ich in diese Kurve fahren?“, „Was tue ich, wenn dieses oder jenes rote Lämpchen aufleuchtet?“. Das sind Fragen, die ich mir gerade am Anfang mehr als nur einmal gestellt habe. Jedes Mal war ich heilfroh, dass entweder meine Mutter oder mein Vater mit mir im Auto saßen und mir helfen oder mich beruhigen konnten.

Kurz nachdem ich meine Führerscheinprüfung bestanden hatte, dachte ich darüber nach, wie es wohl wäre, wenn ich schon allein fahren könnte. Ehrlich gesagt kam ich jedes Mal zu dem Schluss, dass ich mich dafür noch etwas zu unsicher fühlte. Nachdem ich aber fast fünf Monate in Begleitung gefahren bin und einige Kilometer zusammen mit meinen Eltern zurückgelegt hatte, fühlte ich mich an meinem 18. Geburtstag deutlich sicherer – und bereit, nun auch allein auf den Straßen unterwegs zu sein.

Mehr Sicherheit für mich und alle anderen

Ich halte das begleitete Fahren mit 17 für eine unglaublich großartige Sache. Die sinkenden Unfallzahlen durch die Einführung des Führerscheins mit 17 sind sicherlich auch darauf zurückzuführen, dass es vielen anderen jungen Fahrern so geht wie mir: man fühlt sich nach mehreren Monaten Fahrpraxis mit Begleitung einfach deutlich routinierter als nach ein paar Dutzend Fahrstunden.

Der positive Effekt auf junge Fahrer und den Straßenverkehr allgemein sollte Grund genug für uns sein, das begleitete Fahren zu fördern und auszubauen. Ich hoffe, dass auch viele andere junge Menschen so positive Erfahrungen wie ich machen – und das vielleicht ja bald auch schon mit 16 Jahren.

Portraitfoto von mitmischen-Autor Tim Oswald
mitmischen-Autor

Tim Oswald

ist Schüler aus Weisenheim am Sand. Seine großen Leidenschaften sind Politik und Engagement. Außerdem liest er gerne, geht joggen und ist fasziniert von fremden Ländern und Sprachen. Seine Freunde machen sich heute noch darüber lustig, dass sein Lieblingsbuch in der Grundschule der Atlas war.

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