Zum Inhalt springen

Tourismus Sorgen um die Zukunft von Jugendreisen

Erst Corona, dann die Energiekrise: Jugendreise-Veranstalter haben es derzeit nicht leicht. Im Tourismusausschuss überlegten Abgeordnete zusammen mit Sachverständigen, was man tun könnte, um Klassenfahrten und Freizeitreisen auch weiter zu ermöglichen.

Schülerinnen im Bus

Neue Erfahrungen machen, selbstständig werden: Reisen macht nicht nur Spaß, sondern ist auch bereichernd. © shutterstock.com/Viktoriia Hnatiuk

Schwere Zeiten für Jugendreise-Veranstalter

Die eingeladenen Sachverständigen betonten, dass die Situation für Jugendreise-Veranstalter angespannt sei. Viele hätten sich noch nicht von der Corona-Zeit erholt. Nun kämen die Preissteigerungen dazu. Nicht nur Energie, etwa auch Lebensmittel würden immer teurer. Die Organisationen warben deshalb bei den Abgeordneten um finanzielle Unterstützung.

Allen Jugendlichen das Reisen ermöglichen

Oliver Peters vom Deutschen Jugendherbergswerk plädierte dafür, die Teilhabe-Programme des „Corona-Aufholpakets“ des Familienministeriums weiterlaufen zu lassen. Dadurch hätten tausende Familien Urlaub machen können, denen das sonst nicht möglich gewesen wäre.

Anne Riediger vom Deutschen Fachverband für Jugendreisen ergänzte, bei der Förderung von Klassenfahrten und Freizeitreisen sei es wichtig, nicht nur Jugendliche aus den unteren Einkommensklassen zu berücksichtigen, sondern auch die Mittelschicht, damit „alle Kinder und Jugendlichen erreicht werden, denn alle sollten einen Zugang zum Reisen erhalten“. Sie schlug die Einführung von Reisegutscheinen vor.

Zu wenig Ehrenamtliche

Wendelin Haag vom Deutschen Bundesjugendring erklärte, seit der Pandemie gebe es einen großen Bedarf an Ehrenamtlichen, die bei Kinder- und Jugendreisen unterstützen. „Um die zu gewinnen, brauchen wir bessere Rahmenbedingungen“, forderte er. So müsse es für Ehrenamtler leichter sein, sich von Ausbildung oder Studium freistellen zu lassen, um eine Jugendreise zu begleiten.

Lehrerinnen und Lehrer unterstützen

Heiko Frost vom Verband Deutscher Schullandheime wies darauf hin, dass Lehrerinnen und Lehrer oft Angst davor hätten, Klassenfahrten zu machen. Viele seien besorgt, dass unvorhergesehene Situationen sie überfordern könnten. Er sagte, es müsse schon Teil der Ausbildung sein, Lehrkräfte darauf vorzubereiten, Klassenfahrten planvoll und verantwortzungsbewusst vorzubereiten, damit sie sich „überhaupt trauen“.

Die Statements der Organisationen könnt ihr hier nachlesen.

(jk)

Mehr zum Thema