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PPP-Stipendiaten in den USA

Ava, 17, von Rheinland-Pfalz nach Missouri

Vieles an Avas Auslandsjahr in den USA kommt ihr vor wie im Film: die High School, die Football-Spiele, der Homecoming-Ball. Hier erzählt sie von ihrer Zeit im Mittleren Westen.

Eine junge Frau mit blonden, glatten, langen Haaren steht auf der Terrasse in einem  Garten. Es ist Sommer, über der jungen Frau ist eine Girlande aus USA-Flaggen angebracht, in der Hand hält sie ein Dessert, das mit Beeren dekoriert ist, sodass es auch wie die USA-Flagge aussieht.

Mit dem PPP-Auslandsjahr in den USA ist für Ava ein Traum wahr geworden. © privat

Zur Person

Hey!

Mein Name ist Ava, ich bin 17 Jahre alt und komme aus der Nähe von Bonn. Diesen Sommer habe ich mein Auslandsjahr in den USA gestartet, genauer gesagt in St. Louis, Missouri. Im Sommer 2022 hatte ich zum ersten Mal das Glück, die USA kennen zu lernen, da meine Eltern mit meinem Bruder und mir eine Rundreise durch die USA gemacht haben. Dies war der Ursprung meiner Idee ein Auslandsjahr zu machen, da es mir so gut gefallen hatte. Ab dem Zeitpunkt habe ich angefangen, mich zu erkundigen und bin auf das PPP gestoßen, welches mir diese tolle Erfahrung möglich macht, wofür ich unglaublich dankbar bin.

Ankunft

Am 5. August bin ich mit einer Gruppe super netten PPPlern von Frankfurt nach Washington geflogen, wo wir zusätzlich zu der Informationswoche im Juni nochmal auf das Auslandsjahr vorbereitet wurden, bevor es dann am 8. August weiter zu unseren Gastfamilien ging.

Angekommen am Flughafen in St. Louis hat mich meine Gastfamilie ganz herzlich begrüßt und mir erstmal ein bisschen die Community und High School gezeigt. Ich habe mich sofort sehr wohl gefühlt und war natürlich unglaublich aufgeregt. Ein paar Tage später habe ich dann noch mehr Familie kennen gelernt und wurde auch dort herzlich aufgenommen. Bis die Schule anfing, hatten wir noch mehr als eine Woche Ferien, also hatte ich genug Zeit, mich einzuleben und zurechtzufinden.

Schulstart

Bevor die Schule offiziell anfing, hat das Cross Country Training schon begonnen. Cross Country ist eine Sportart bei der man im Grunde genommen einfach läuft, man trainiert mit seinem Team, um dann regelmäßig 5km-Rennen zu machen, so schnell es geht. Dabei läuft man allerdings nicht in einem Stadion, sondern auf natürlichem Untergrund wie Waldboden und Gras. Es war anfangs nicht einfach, da es sehr heiß war. Aber ich habe mich relativ schnell daran gewöhnt und ab dann hat es wirklich Spaß gemacht. Es war nicht nur der Sport an sich, sondern viel mehr die gute Stimmung im Team und die tollen Menschen, die ich kennengelernt habe.

Eine Collage zeigt drei Bilder. Oben posiert eine Gruppe junger Leute für das Foto, sie stehen auf einer Wiese und tragen alle den gleichen grauen Pullover. Unten links sind drei Mädchen in Lauf-Outfits mit Startmummern zu sehen, die an einem Lauf teilnehmen und gerade rennen. Unten rechts sieht man ein Mädchen von hinten, wie sie auf die Ziellinie zuläuft.

Ava trainiert jede Woche mit ihrem Cross-Country-Team. An die Temperaturen in Missouri musste sie sich dabei erstmal gewöhnen, aber ins Ziel hat sie es bislang immer geschafft. © privat

Dann war es aber soweit: Der erste Schultag stand vor der Tür! Es war total aufregend und um ehrlich zu sein, kam ich mir wirklich vor wie in einem Film. Die Lehrer waren alle total nett und enthusiastisch, die Klassenräume sind persönlich gestaltet, alle sind super freundlich, es gibt eine große Cafeteria, in der Lunch gegessen wird, und eine super coole Auswahl an Fächern. Ich habe für das erste Semester Keramik, Yoga, St. Louis History, US & World History, Algebra mit Trigonometrie, Journalismus und Englisch gewählt und bin damit auch total zufrieden.

Ich würde nicht sagen, dass die Schule hier an sich total einfach ist, aber auch nicht super schwer. Es gibt hier Kurse mit höherem Niveau, zum Beispiel Honors Classes, und die sind definitiv vergleichbar mit dem Anspruch der Schule in Deutschland. Aber die normalen Klassen sind schon ein wenig einfacher. Ein weiterer Punkt der mir aufgefallen ist: Die Stimmung in und gegenüber der Schule ist ganz anders ist als in Deutschland. Schüler sind froh, in der Schule zu sein, und sind sehr stolz auf sie. Außerdem verbringen die meisten Schüler den Großteil ihres Tages in der Schule aufgrund von sportlichen Aktivitäten. Insgesamt hatte ich nicht wirklich Probleme, mich einzufinden und im Unterricht kam ich auch ganz gut mit. Natürlich hat es seine Zeit gedauert, bis ich mich an das Englischreden gewöhnt habe und manchmal wusste ich nicht ganz, was manche Begriffe bedeuten, aber auch dann waren die Lehrer sowie Mitschülerinnen und Mitschüler super hilfsbereit.

Wie im Film

Der September ist direkt sehr cool gestartet, da wir mit unseren Nachbarn in die Stadt gefahren sind, um den Tag im City Museum zu verbringen. Es war wirklich schön, da es nicht wirklich ein klassisches Museum war, sondern eher eine Art Freizeitpark mit Kletter-Labyrinthen, Aquarien, Höhlen, Rutschen, Arcade Bereich und einem Riesenrad. Es war eine super Gelegenheit, die Beziehung zu meiner Gastfamilie zu vertiefen und einfach gemeinsam Spaß zu haben. Neben diesem Ausflug bestand mein September außerdem aus wöchentlichen Team Dinners mit meinem Cross Country Team und den Rennen jeden Samstag. Die Busfahrten dorthin waren immer richtig lustig, da alle aufgeregt und einfach super drauf waren.

Mein erstes Football Game war auch total aufregend und wirklich genau, wie man es sich durch Filme vorstellt. Man konnte die Mühe und den Stolz, die alle Beteiligten investiert haben, wirklich spüren. Eine weitere High School Aktivität war die Pep Rally, eine Motivationsveranstaltung, bei der sich die gesamte Schule in der Turnhalle versammelte, der Direktor eine Rede hielt, die Schulband spielte, die Cheerleader für gute Stimmung sorgten und die Klassenstufen in Challenges gegeneinander antraten.

Eine Collage zeigt links eine große Gruppe von Leuten, die vor einer modernen Scheune für das Gruppenfoto posieren. Die Mädchen tragen bunte Ballkleider, die Jungs tragen Anzüge. Rechts posieren fünf Leute für ein Gruppenfoto.

Das Foto-Shooting vor dem Homecoming-Ball darf natürlich nicht fehlen. Links posiert Ava mit ganz vielen Freunden, rechts mit ihrer Gastfamilie. © privat

Außerdem haben wir den Geburtstag einer meiner Gastschwestern gefeiert. Und dann war es auch schon soweit: Homecoming stand vor der Tür. Ich muss es ein weiteres Mal sagen, es war exakt wie in einem Film. Wir haben uns alle bei einer Freundin fertig gemacht, es gab ein super schönes Dinner und Fotos mit total vielen netten Leuten und dann sind wir auch schon zur High School gefahren, wo wir für ein paar Stunden auf der eigentlichen Homecoming Party waren und anschließend zu einer anderen Freundin zur After-Party gegangen sind. Ich bin so unendlich dankbar dafür, dass ich all dies erleben darf und werde all diese Erinnerungen mein ganzes Leben lang behalten und darauf zurückblicken.

Dann war auch mein zweiter Monat schon fast vergangen, aber erst stand noch die Wedding-Shower des Neffen meiner Gastmutter an. Die fand in einer super schönen Location statt und es war echt toll, mehr nette Familienmitglieder und Freunde der Familie kennenzulernen.

Feierlichkeiten

Am Wochenende vor meinem Geburtstag sind wir mit unseren Nachbarn in eine Art Freizeitpark-Umgebung gefahren, wo es eine Sommerrodelbahn, Achterbahnen, Shows und Shopping gab. Auf dem Rückweg von diesem Wochenend-Trip haben wir in einem deutschen Restaurant in einem Weingut gegessen. Es tat definitiv gut, etwas zu essen, was ich aus meiner Heimat kenne, auch wenn es natürlich nicht ganz authentisch war.

Und dann war auch schon mein Geburtstag. Er war an einem Schultag und ich hatte Training, aber es war trotzdem sehr schön. Es gab Birthday-Pancakes, Geschenke, ein Paket von meinen Eltern und in der Schule wurde gesungen und alle waren total nett.

Eine Gruppe von knapp zwanzig Mädchen posiert für ein Gruppenfoto.

Ava unternimmt viel mit ihren neuen Freundinnen. Unter anderem haben sie gemeinsam „Friendsgiving“ gefeiert. © privat

Ansonsten haben wir mit dem Team auch noch ein paar Sachen unternommen, wie Eis essen oder zu Target und Starbucks gehen, was definitiv für eine super Team-Atmosphäre gesorgt hat und super schön war. Mit zwei Freunden aus dem Team habe ich außerdem meine ersten Volunteer Stunden erarbeitet, indem ich in der Stadt bei einer Food-Drive mitgeholfen habe, was wirklich sehr Spaß gemacht hat. Das Programm verlangt, dass man insgesamt 25 Stunden Volunteering ableistet, aber ich mache es auch, weil es wirklich total Spaß macht und man dabei immer so nette Leute kennenlernt. Mit Freunden war ich im Kino, wir haben ein Friendsgiving veranstaltet (wie Thanksgiving nur mit Freunden) und hatten eine Halloween Party. Was mich noch besonders gefreut hat: In meiner Keramik-Klasse habe ich das erste Mal Erfolg mit der Drehscheibe gehabt.

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