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kurz zusammengefasst

Haushalt 2025: Wofür soll wie viel Geld ausgegeben werden?

3.431 Seiten umfasst der Haushaltsentwurf der Bundesregierung für das laufende Jahr 2025. Hier gibt es den Überblick, für welches Ressort wie viel Geld eingeplant ist.

Euro Banknoten und Geldscheine Viele Euro Geldscheine liegen zusammen auf einem Bündel im Detail als Nahaufnahme

Im Haushaltsplan steht, wie viel Geld jedes Ressort erhalten soll. Er wird dem Deutschen Bundestag vom Finanzminister in Form des Haushaltsgesetztes vorgelegt. Nach der ersten Beratung im Plenum des Deutschen Bundestages wird das Gesetz an den Haushaltsausschuss überwiesen. © IMAGO / Wolfilser

Am 8. Juli 2025 stellt Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) den Entwurf der Bundesregierung für das Haushaltsgesetz 2025 vor. Laut diesem Entwurf sind für 2025 Ausgaben in Höhe von 503 Milliarden Euro eingeplant (2024: 476,8 Milliarden Euro). Demgegenüber stehen Einnahmen in Höhe von 421,1 Milliarden Euro (2024: 427,5 Milliarden Euro). Davon sind 386,8 Milliarden Euro Steuer- und 27 Milliarden Euro Verwaltungseinnahmen.

Die Etats der einzelnen Ressorts, die am Ende festlegen, wie viel Geld welches Ministerium ausgeben darf, werden über die gesamte Sitzungswoche hinweg im Plenum diskutiert.

Hier ein kurzer Überblick über die einzelnen Etats in der Reihenfolge, in der diese im Plenum beraten werden:

Finanzen
Das Bundesfinanzministerium soll 10,6 Milliarden Euro ausgeben können (2024: 9,8 Milliarden Euro). Der größte Posten im Einzelplan sind Personalausgaben, die für 2025 auf 4,5 Milliarden Euro (203,6 Millionen Euro mehr als 2024) taxiert werden.

Bei den Programmkapiteln liegt der Ausgabenschwerpunkt traditionell bei den „Wiedergutmachungen des Bundes“. 2025 sind hierfür Ausgaben in Höhe von 1,7 Milliarden Euro veranschlagt, 144,6 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Davon entfallen 1,64 Milliarden Euro auf „Entschädigung für Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung sowie Erinnerungs- und Bildungsaufgaben“ (2024: 1,5 Milliarden Euro).

Die Ausgaben der Bundesschuld umfassen 34,2 Milliarden Euro gegenüber 39,6 Milliarden Euro in 2024. Dem stehen Einnahmen von 83,9 Milliarden Euro gegenüber (2024: 41,6 Milliarden Euro). Kernbereich des Einzelplans ist einerseits die Kreditaufnahme und andererseits der Schuldendienst des Bundes. Die Nettokreditaufnahme liegt mit 81,8 Milliarden Euro deutlich über dem Vorjahresniveau von 39,0 Milliarden Euro. Für den Schuldendienst sind 30,1 Milliarden Euro vorgesehen (2024: 37,4 Milliarden Euro).
Wirtschaft und Energie
Für das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sind 9,0 Milliarden Euro eingeplant (2024: 11,1 Milliarden Euro). Der größte Teil der geplanten Ausgaben entfällt auf den Bereich „Innovation, Technologie und neue Mobilität“, für den 4,4 Milliarden Euro eingeplant sind (2024: 4,5 Milliarden Euro).
Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen
Für das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen sind Ausgaben von 7,4 Milliarden Euro (2024: 6,7 Milliarden Euro) vorgesehen. Für das Bau- und Wohnungswesen sind 5,7 Milliarden Euro eingestellt (2024: 5,0 Milliarden Euro). Größter Einzelposten ist dabei der soziale Wohnungsbau mit 2 Milliarden Euro (2024:1,6 Milliarden Euro).
Verkehr
Das Bundesministerium für Verkehr kann im Haushaltsjahr 2025 mit Ausgaben in Höhe von 38,26 Milliarden Euro rechnen – knapp sechs Milliarden weniger als 2024. Der Etatplan sieht Ausgaben für Investitionen in Höhe von 23,72 Milliarden Euro vor. Weitere 11,71 Milliarden Euro für Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur sollen aus dem Sondervermögen „Infrastruktur und Klimaneutralität“ kommen.
Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Das Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit kann mit Ausgaben von 2,69 Milliarden Euro (2024: 2,4 Milliarden Euro) rechnen. Für den Umweltschutz sollen 262,3 Millionen Euro ausgegeben werden können (2024: 313,19 Millionen Euro). 38,57 Millionen Euro davon sind zur Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel eingeplant. (2024: 41,07 Millionen Euro).
Landwirtschaft, Ernährung und Heimat
Dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat sollen 6,88 Milliarden Euro zur Verfügung stehen (2024: 6,93 Milliarden Euro). Die Landwirtschaftliche Sozialpolitik umfasst Ausgaben von 4,09 Milliarden Euro (2024: 4,11 Milliarden Euro). Für die Förderung des Umbaus der Tierhaltung sind 200 Millionen Euro eingestellt – 50 Millionen Euro mehr als 2024.
Bundeskanzler und Bundeskanzleramt
Der Etat von Bundeskanzler und Bundeskanzleramt sieht Ausgaben in Höhe von 3,97 Milliarden Euro (2024: 3,87 Milliarden Euro) vor. Staatsminister Dr. Wolfram Weimer (parteilos), Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien, soll 2,03 Milliarden Euro ausgeben können (2024: 2,06 Milliarden Euro). Die Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland, Staatsministerin Elisabeth Kaiser (SPD), soll 18,22 Millionen Euro erhalten (2024: 16,59 Millionen Euro). Der Zuschuss an den Bundesnachrichtendienst beläuft sich dem Entwurf zufolge auf 1,19 Milliarden Euro (2024: 1,08 Milliarden Euro).
Auswärtiges Amt
Für den Etat des Auswärtigen Amtes sind nur noch 5,96 Milliarden Euro (2024: 6,71 Milliarden Euro) vorgesehen. Für die Sicherung von Frieden und Stabilität soll der Minister 2,56 Milliarden Euro ausgeben können – knapp eine Milliarde Euro weniger als im letzten Jahr (2024: 3,53 Milliarden Euro). Noch deutlicher fallen die Kürzungen bei der humanitären Hilfe und der Krisenprävention aus: Der Ansatz soll von 2,69 Milliarden Euro in 2024 auf 1,43 Milliarden Euro im Jahr 2025 schrumpfen.
Verteidigung
Für den Etat des Bundesministeriums der Verteidigung sind 62,43 Milliarden Euro (ohne Sondervermögen) vorgesehen (2024: 51,95 Milliarden Euro). Dabei schlagen vor allem die Ausgaben für militärische Beschaffungen mit 8,24 Milliarden Euro zu Buche (2024: 2,75 Milliarden Euro).
Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
10,27 Milliarden Euro (2024: 11,22 Milliarden Euro) soll das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ausgeben dürfen. Für „entwicklungswichtige multilaterale Hilfen zum weltweiten Umweltschutz, zur Erhaltung der Biodiversität und zum Klimaschutz“ sind 751,39 Millionen Euro eingeplant (2024: 850,18 Millionen Euro).
Inneres
Für das Bundesministerium des Innern sind 15,17 Milliarden Euro vorgesehen (2024: 13,34 Milliarden Euro). Durch den gestiegenen Etat steht unter anderem mehr Geld für die Polizei und für den Sport zur Verfügung.
Justiz und Verbraucherschutz
Für das Bundesministerium der Justiz sind Ausgaben von 1,16 Milliarden Euro (2024: 1,03 Milliarden Euro) vorgesehen. Unter den Bundesministerien ist das Justizressort traditionell das mit dem geringsten Ausgabevolumen.
Forschung, Technologie und Raumfahrt
Dem neu zugeschnittenen Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt sollen im Jahr 2025 Ausgaben in Höhe von 22,38 Millionen Euro möglich sein (2024: 21,48 Milliarden Euro). Größter Posten sind die Ausgaben nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG). Dafür sind zwei Milliarden Euro vorgesehen (2024: 2,14 Milliarden Euro).
Digitales und Staatsmodernisierung
Das Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung kann mit ähnlich hohen Mitteln für seine digitalpolitischen Vorhaben rechnen wie im Vorjahr. Ein Einzelplan liegt im Regierungsentwurf für den Haushalt 2025 allerdings noch nicht vor.
Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das um den Bereich Bildung ausgeweitet wurde, kann mit Ausgaben in Höhe von 14,12 Milliarden Euro (2024: 13,87 Milliarden Euro) rechnen.

Es soll weniger Geld für die Kinder- und Jugendpolitik geben, für die nur noch 588,99 Millionen Euro bereitstehen (2024: 600,44 Millionen Euro). Die Ausgaben zur Stärkung von Vielfalt, Toleranz und Demokratie sollen mit 200 Millionen Euro auf dem gleichen Niveau liegen wie 2024.

Gekürzt werden soll auch beim Bundesfreiwilligendienst: Es sollen noch 184,2 Millionen Euro zur Verfügung stehen (2024: 207,2 Millionen Euro). Auch bei den anderen Freiwilligendiensten (Freiwilliger Sozialer Dienst, Freiwilliger Ökologischer Dienst, Internationaler Jugendfreiwilligendienst) wird gekürzt: 105,68 Millionen Euro (2024: 122,68 Millionen Euro).
Gesundheit
Die drittgrößte Zuwachsrate (plus 2,59 Milliarden Euro) aller Einzelpläne im Vergleich zum Vorjahr sieht der Etatentwurf des Bundesministeriums für Gesundheit vor: 19,3 Milliarden Euro (2024: 16,71 Milliarden Euro). Davon umfasst die „pauschale Abgeltung der Aufwendungen der Krankenkassen für gesamtgesellschaftliche Aufgaben“, die Zuführung an den Gesundheitsfonds, wie in den Vorjahren 14,5 Milliarden Euro. Seit 2017 ist der Bundeszuschuss gesetzlich festgeschrieben. Vorgesehen ist auch ein überjähriges Darlehen an den Gesundheitsfonds in Höhe von 2,3 Milliarden Euro, welche es im vergangenen Jahr nicht gab. Somit summieren sich die Ausgaben in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) auf 16,8 Milliarden Euro.
Arbeit und Soziales
Der Etatentwurf des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, der auch in diesem Jahr der mit großem Abstand ausgabenstärkste des Bundeshaushalts bleiben wird, sieht Ausgaben in Höhe von 190,3 Milliarden Euro vor, das ist mehr als ein Drittel des Gesamtetats und eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 14,63 Milliarden Euro.
Sondervermögen „Infrastruktur und Klimaneutralität“
Außerdem will die Bundesregierung mit dem Sondervermögen „Infrastruktur und Klimaneutralität“ eine langfristige Finanzierungsgrundlage für Investitionen des Bundes zur Modernisierung Deutschlands schaffen. Dazu ist die Aufnahme von Krediten bis zu 500 Milliarden Euro möglich. 37,24 Milliarden Euro stehen für 2025 aus dem Sondervermögen zur Verfügung.

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