Zum Inhalt springen

kurz zusammengefasst

Haushalt 2025: Wofür soll wie viel Geld ausgegeben werden?

Das Haushaltsgesetz 2025 ist beschlossen! Hier gibt es den Überblick, für welches Ressort wie viel Geld zur Verfügung steht.

Euro Banknoten und Geldscheine Viele Euro Geldscheine liegen zusammen auf einem Bündel im Detail als Nahaufnahme

Im Haushaltsplan steht, wie viel Geld jedes Ressort erhält. © IMAGO / Wolfilser

Der Bundestag hat am Donnerstag, 18. September 2025, den Haushalt des Bundes für 2025 beschlossen. Danach kann der Bund 502,55 Milliarden Euro ausgeben, das sind 5,4 Prozent mehr als 2024, aber 460,28 Millionen Euro weniger als im Regierungsentwurf geplant.

Die Etats der einzelnen Ressorts, die am Ende festlegen, wie viel Geld welches Ministerium ausgeben darf, wurden über die gesamte Sitzungswoche hinweg im Plenum diskutiert.

Hier ein kurzer Überblick über die einzelnen Etats in der Reihenfolge, in der diese im Plenum beraten wurden:

Bundespräsident, Deutscher Bundestag und Bundesrat
Für den Bundespräsidenten und das Bundespräsidialamt stehen demnach im kommenden Jahr Gesamtausgaben in Höhe von 58,94 Millionen Euro zur Verfügung (2024: 47,1 Millionen Euro).

Dem Deutschen Bundestag stehen 1,25 Milliarden Euro zur Verfügung, was knapp sechs Millionen Euro weniger sind als 2024.

Das Budget des Bundesrates steigt 2025 um 240.000 Euro auf 38,52 Millionen Euro.
Finanzen
Das Bundesfinanzministerium kann in diesem Jahr 10,56 Milliarden Euro ausgeben (2024: 9,8 Milliarden Euro). Diesen Etat hat der Bundestag nach der Debatte in zweiter Beratung mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD angenommen. Die Fraktionen AfD, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke lehnten den Etat ab. Einstimmig angenommen wurde der Etat des Bundesrechnungshofes.
Wirtschaft und Energie
Für das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sind 9,02 Milliarden Euro eingeplant (2024: 11,1 Milliarden Euro). Der Rückgang um gut zwei Milliarden Euro ist auch auf den Zuschnitt des von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) geführten Ministeriums zurückzuführen. Anders als in der vergangenen Wahlperiode ist der Bereich Klimaschutz dem Wirtschaftsministerium nicht mehr zugeordnet.
Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen
Der Etat für das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen enthält Ausgaben von 7,37 Milliarden Euro (2024: 6,7 Milliarden Euro). Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD) erklärte in ihrem Debattenbeitrag im Plenum, dass zum Beispiel die Ausgaben für die Städtebauförderung kräftig erhöht würden: Aus 790 Millionen Euro jährlich würden in den nächsten Jahren 1,6 Milliarden Euro.
Digitales und Staatsmodernisierung
Für 2025 sind 11,2 Millionen Euro an Ausgaben für das Bundesministeriums für Digitales und Staatsmodernisierung veranschlagt, rund die Hälfte davon sind für Personalausgaben eingeplant. Damit ist der Haushalt 2025 der erste mit einem Digitalministerium mit einem eigenen Einzeletat.
Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Dem Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit stehen 2,69 Milliarden Euro zur Verfügung (2024: 2,4 Milliarden Euro). Für den Umweltschutz sollen 262,3 Millionen Euro ausgegeben werden können (2024: 313,19 Millionen Euro). 38,57 Millionen Euro davon sind zur Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel eingeplant. (2024: 41,07 Millionen Euro). Von Seiten der Oppositionsfraktionen Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke kam in der Debatte um den Etat harsche Kritik, die geplanten Ausgaben seien zu gering und und würden die Notwendigkeit von Umwelt- und Klimaschutz nicht ernst genug nehmen.
Landwirtschaft, Ernährung und Heimat
Dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat stehen 6,88 Milliarden Euro zur Verfügung (2024: 6,93 Milliarden Euro). Die Landwirtschaftliche Sozialpolitik umfasst Ausgaben von 4,09 Milliarden Euro (2024: 4,11 Milliarden Euro). Die Ausgaben für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Ernährung betragen 194,33 Millionen Euro (2024: 191,5 Millionen Euro). Für die Förderung des Umbaus der Tierhaltung sind 200 Millionen Euro eingestellt – 50 Millionen Euro mehr als 2024.
Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Dem Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das in dieser Legislaturperiode um den Bereich Bildung ausgeweitet wurde, stehen Ausgaben in Höhe von 14,19 Milliarden Euro (2024: 13,87 Milliarden Euro) zur Verfügung.

Gegenüber dem ursprünglichen Regierungsentwurf wurde der Etat noch einmal um 1,7 Millionen Euro aufgestockt. Deutlich gestiegen sind die Zuschüsse für Wohlfahrtsverbände und andere zentrale Organisationen für die Beratung und Betreuung von Flüchtlingen und Auswanderern. Diese sind um 4,9 Millionen Euro auf 12,04 Millionen Euro gestiegen. Um den gleichen Betrag wird allerdings im Titel „Maßnahmen zur Umsetzung der Qualifizierungsoffensive“ gekürzt.

700.000 Euro mehr als im Entwurf gibt es für die Bundesgeschäftsstelle des katholischen Vereins donum vitae für den Schutz des ungeborenen Lebens, der bundesweit Schwangerschaftskonfliktberatungen anbietet. In der Debatte im Plenum sorgte vor allem diese Entscheidung für Kritik bei Grünen und Linken, ebenso wie die angekündigte Evaluation des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, auch wenn dieses erstmal noch nicht von Kürzungen betroffen ist.

Es soll weniger Geld für die Kinder- und Jugendpolitik geben, für die nur noch 588,99 Millionen Euro bereitstehen (2024: 600,44 Millionen Euro). Die Ausgaben zur Stärkung von Vielfalt, Toleranz und Demokratie sollen mit 200 Millionen Euro auf dem gleichen Niveau liegen wie 2024.

Gekürzt werden soll auch beim Bundesfreiwilligendienst: Es sollen noch 184,2 Millionen Euro zur Verfügung stehen (2024: 207,2 Millionen Euro).
Verkehr
Das Bundesministerium für Verkehr kann im Haushaltsjahr 2025 mit Ausgaben in Höhe von 38,29 Milliarden Euro rechnen – knapp sechs Milliarden weniger als 2024. Der Etatplan sieht Ausgaben für Investitionen in Höhe von 23,72 Milliarden Euro vor und ist damit der größte Investitionshaushalt. Weitere 11,71 Milliarden Euro für Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur stellt das Sondervermögen „Infrastruktur und Klimaneutralität“ zur Verfügung.
Bundeskanzler und Bundeskanzleramt
Der Etat von Bundeskanzler und Bundeskanzleramt stellt Ausgaben in Höhe von 4,04 Milliarden Euro (2024: 3,87 Milliarden Euro) zur Verfügung. In namentlicher Abstimmung stimmten 322 Abgeordnete dem Etat zu, 273 lehnten ihn ab.

Staatsminister Dr. Wolfram Weimer (parteilos), Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien, kann 2,03 Milliarden Euro ausgeben (2024: 2,06 Milliarden Euro). Die Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland, Staatsministerin Elisabeth Kaiser (SPD), erhält 18,22 Millionen Euro (2024: 16,59 Millionen Euro). Der Etat des Unabhängigen Kontrollrates steigt leicht auf 11,6 Millionen Euro an (2024: 11 Millionen Euro).
Auswärtiges Amt
Der Etat des Auswärtigen Amtes sieht nur noch 5,89 Milliarden Euro (2024: 6,71 Milliarden Euro) vor. Für die Sicherung von Frieden und Stabilität soll Außenminister Dr. Johann David Wadephul (CDU) 2,56 Milliarden Euro ausgeben können – knapp eine Milliarde Euro weniger als im letzten Jahr (2024: 3,53 Milliarden Euro). Noch deutlicher fallen die Kürzungen bei der humanitären Hilfe und der Krisenprävention aus: Der Ansatz schrumpft von 2,69 Milliarden Euro in 2024 auf 1,43 Milliarden Euro im Jahr 2025.
Verteidigung
Für den Etat des Bundesministeriums der Verteidigung sind 62,31 Milliarden Euro (ohne Sondervermögen) vorgesehen (2024: 51,95 Milliarden Euro). Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Zuwachs von 10,36 Milliarden Euro. Dabei schlagen vor allem die Ausgaben für militärische Beschaffungen mit 8,24 Milliarden Euro zu Buche (2024: 2,75 Milliarden Euro).

Dazu kommen militärische Beschaffungen aus Mitteln des Sondervermögens Bundeswehr hinzu. Dessen Wirtschaftsplan für 2025 umfasst Ausgaben von 24,06 Milliarden Euro, rund 4,26 Milliarden Euro als mehr als im Vorjahr. 21,64 Milliarden Euro davon gehen in die militärische Beschaffung. Damit sollen 86,37 Milliarden Euro in diesem Jahr für Verteidigung ausgegeben werden – so viel wie nie zuvor.
Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
10,31 Milliarden Euro (2024: 11,22 Milliarden Euro) kann das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ausgeben. Mit geplanten Investitionen in Höhe von 6,57 Milliarden Euro ist dieser Etat der zweitgrößte Investitionshaushalt des Bundes.

Bundesministerin Reem Alabali Radovan (SPD) erklärte während der Debatte im Plenum, dass Deutschland angesichts einer Absenkung ihres Etats um rund 910 Millionen Euro in der internationalen Zusammenarbeit „weit weniger investiert, als dringend gebraucht wird“. Denn Entwicklungspolitik sei Präventionsarbeit, Zukunftsarbeit und Friedenspolitik zugleich. Falle sie weg, spitzten sich Krisen, Krankheiten und Konflikte zu.
Forschung, Technologie und Raumfahrt
Dem neu zugeschnittenen Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt sind im Jahr 2025 Ausgaben in Höhe von 22,36 Milliarden Euro möglich (2024: 21,48 Milliarden Euro). Größter Posten sind die Ausgaben nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG). Dafür sind zwei Milliarden Euro vorgesehen (2024: 2,14 Milliarden Euro). 1,62 Milliarden Euro sieht der Etat für Zuweisungen an die Länder zur Förderung von Investitionen in die digitale Infrastruktur für Schulen vor (2024: 1,25 Milliarden Euro).
Arbeit und Soziales
Der Etat des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, der auch in diesem Jahr der mit großem Abstand ausgabenstärkste des Bundeshaushalts bleibt, sieht Ausgaben in Höhe von 190,34 Milliarden Euro vor, das ist mehr als ein Drittel des Gesamtetats und eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 14,67 Milliarden Euro.

Der Löwenanteil der Zuweisungen und Zuschüsse entfällt auf die Rentenversicherung und die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung. Dafür sieht der Etat 134,38 Milliarden Euro vor (2024: 127,3 Milliarden Euro). Darin enthalten sind die Leistungen an die Rentenversicherung mit 122,5 Milliarden Euro (2024: 116,27 Milliarden Euro).

Die Grundsicherung für Arbeitsuchende ist mit 51,96 Milliarden Euro eingestellt (2024: 46,81 Milliarden Euro). Die Beteiligung des Bundes an den Kosten für Unterkunft und Heizung soll von 11,6 Milliarden Euro in 2024 auf 13 Milliarden Euro in 2025 steigen. Einen Aufwuchs gibt es auch beim Bürgergeld: Im Entwurf vorgesehen sind 29,6 Milliarden Euro, 2024 waren noch 26,5 Milliarden Euro. Für die Eingliederung in Arbeit sehen die Planungen 4,1 Milliarden Euro vor (2024: 4,15 Milliarden Euro).

Nur noch mit 389,62 Millionen Euro soll die Inklusion von Menschen mit Behinderungen gefördert werden (2024: 523,7 Millionen Euro). Die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen nach dem Bundesteilhabegesetz will die Regierung mit 135,45 Millionen Euro fördern (2024: 234,03 Millionen Euro).
Gesundheit
Die drittgrößte Zuwachsrate (plus 2,57 Milliarden Euro) im Vergleich zum Vorjahr sieht der Etat des Bundesministeriums für Gesundheit vor: 19,28 Milliarden Euro (2024: 16,71 Milliarden Euro).

In der Schlussberatung warb Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) für grundlegende Reformen, um das Vertrauen in die Sicherheit der Gesundheitsversorgung zu erhalten. Die Menschen müssten sich darauf verlassen können, dass ihnen bei Krankheiten geholfen werde, dass sie im Bedarfsfall einen Kinderarzt fänden und würdevoll gepflegt werden. Das sei das grundlegende Leistungsversprechen, das es zu bewahren gelte. Daher müssten die Leistungen in Gesundheit und Pflege auch bezahlbar bleiben, betonte sie: „Versorgungssicherheit erfordert stabile Finanzgrundlagen.“
Inneres
Für das Bundesministerium des Innern sind 15,24 Milliarden Euro vorgesehen (2024: 13,34 Milliarden Euro). Für die Bundespolizei sollen 4,94 Milliarden Euro ausgegeben werden können im Vergleich zu 4,19 Milliarden Euro in 2024. Allein drei Milliarden Euro davon sind Personalkosten (2024: 2,7 Milliarden Euro). Mit 542,67 Millionen Euro schlagen die Fluggast- und Reisegepäckkontrollen zu Buche, für die die Bundespolizei verantwortlich ist (2024: 449,46 Millionen Euro).

Für Integration und Migration, Minderheiten und Vertriebene sind 1,37 Milliarden Euro in den Entwurf eingestellt, (2024: 1,43 Milliarden Euro). 1,06 Milliarden Euro werden für die Durchführung von Integrationskursen nach der Integrationskursverordnung zur Verfügung gestellt (2024: 1,07 Milliarden Euro).

Für „Heimat, Gesellschaft und Verfassung“ sollen 855,12 Millionen Euro ausgegeben werden können, (2024: 783,03 Millionen Euro). Davon entfallen auf die Sportförderung 333 Millionen Euro (2024: 282,55 Millionen Euro) und auf den Bereich „Heimat und gesellschaftlicher Zusammenhalt einschließlich interreligiöser Dialog“ 259,39 Millionen Euro (2024: 245,89 Millionen Euro).

Um zwei Millionen Euro auf 47,4 Millionen Euro steigt der Etat der Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit im Jahr 2025 im Vergleich zum Vorjahr.
Justiz und Verbraucherschutz
Der Etat für das Bundesministerium der Justiz umfasst Ausgaben von 1,16 Milliarden Euro (2024: 1,03 Milliarden Euro). Für den Bundesgerichtshof sind in den Etat 69,18 Millionen Euro eingestellt (2024: 54,86 Millionen Euro), für das Bundesverwaltungsgericht 29,24 Millionen Euro (2024: 25,04 Millionen Euro), für den Bundesfinanzhof 22,21 Millionen Euro (2024: 19,92 Millionen Euro) und für das Bundespatentgericht 16,92 Millionen Euro (2024: 15,98 Millionen Euro). Auf 44,8 Millionen Euro wächst der Etat des Bundesverfassungsgerichts an (2024: 41,3 Millionen Euro).
Sondervermögen „Infrastruktur und Klimaneutralität“
Das Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität soll eine langfristige Finanzierungsgrundlage für Investitionen des Bundes zur Modernisierung Deutschlands schaffen. Dazu ist die Aufnahme von Krediten bis zu 500 Milliarden Euro möglich. 37,24 Milliarden Euro stehen für 2025 aus dem Sondervermögen zur Verfügung. Zehn Milliarden Euro sollen an den Klima- und Transformationsfonds gehen. 11,71 Milliarden Euro sind als Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur eingeplant – davon 2,5 Milliarden Euro für den Erhaltung der Brücken im Bestandsnetz der Bundesautobahnen, 1,59 Milliarden Euro für die Ausrüstung der Schieneninfrastruktur mit dem Europäischen Zugsicherungssystem ERTMS und 7,62 Milliarden Euro als Baukostenzuschüsse für einen Infrastrukturbeitrag zur Erhaltung der Schienenwege der Eisenbahnen des Bundes. Für Investitionen in die Krankenhausinfrastruktur sind 1,5 Milliarden Euro vorgesehen. 4,04 Milliarden sollen in die Digitalisierung investiert werden. Allein 2,93 Milliarden Euro davon gehen in die Unterstützung des flächendeckenden Breitbandausbaus. 327,02 Millionen Euro sind als Investitionen in den Wohnungsbau gedacht.

Weitere Themen