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Bundesversammlung 2022 Die Wahl des nächsten Bundespräsidenten

Am 13. Februar wird der nächste Bundespräsident gewählt. 1472 Menschen kommen dafür im Bundestag zusammen – darunter auch Fußballspieler, Musikerinnen und Jugendliche.

Fußball-Trainer Joachim Löw wirft seinen Stimmzettel in die Urne

Bei der Bundesversammlung sind oft auch Prominente dabei. 2017 wählte etwa Fußball-Trainer Joachim Löw mit. © picture alliance/Pacific Press/Simone Kuhlmey

Es ist ein großes Spektakel, dass sich am kommenden Wochenende in Berlin abspielt. Die Rede ist nicht von den Internationalen Filmfestspielen Berlinale, die derzeit in der Bundeshauptstadt für Wirbel sorgen. Es geht um die größte parlamentarische Versammlung Deutschlands. Soll heißen: ein riesiges Treffen gewählter Personen, die uns alle in Berlin vertreten. Aber bei was genau?

Die Frauen und Männer aus ganz Deutschland kommen alle fünf Jahre zusammen, um einen neuen Bundespräsidenten oder eine Bundespräsidentin zu wählen, unser Staatsoberhaupt. Bundesversammlung heißt dieses Gremium, das bei jeder Wahl neu zusammengesetzt wird. Die genaue Zahl der Wahlberechtigten ändert sich dabei jedes Mal. Sie hängt von der Größe des Bundestages ab. Denn die Hälfte der Bundesversammlung machen die Abgeordneten aus. Noch mal genauso viele bestimmen die Parlamente der Bundesländer.

Lady Bitch Ray, Leon Goretzka & Co.

Aktuell hat der Bundestag 736 Abgeordnete. Verdoppelt heißt das: Die Bundesversammlung besteht dieses Jahr aus 1472 Mitgliedern.

Die Landesparlamente können eigene Abgeordnete oder auch andere Personen entsenden. Auch diesmal sind viele Prominente dabei: zum Beispiel Fußball-Größen wie Leon Goretzka und Hansi Flick, der Astronaut Alexander Gerst, die Schauspielerin Sibel Kekilli, die Rapperin Lady Bitch Ray, die Dragqueen Gloria Viagra und der Entertainer Klaas Heufer-Umlauf. Auch die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel wird ihre Stimme abgeben.

Aber nicht nur Berühmtheiten schicken die Länderparlamente nach Berlin, sondern beispielsweise auch junge Leute, die sich gesellschaftlich engagieren. So ist etwa ein Pflege-Azubi dabei und ein 18-Jähriger, der bei der Jugendfeuerwehr aktiv ist.

Wer wird die Nummer 1 in Deutschland?

Vier Kandidaten stehen zur Wahl: der aktuelle Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD), Gerhard Trabert, den Die Linke vorgeschlagen hat, Max Otte, der für die AfD kandidiert und Stefanie Gebauer für die Freien Wähler (eine Partei, die nicht im Bundestag, aber in einigen Bundesländern vertreten ist). Hier stellen wir euch die vier genauer vor.

Da Frank-Walter Steinmeier nicht nur von den Ampel-Parteien SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP unterstützt wird, sondern darüber hinaus auch von CDU, CSU und SSW, der Partei der dänischen und friesischen Minderheit in Schleswig-Holstein, hat er die besten Chancen, die Wahl zu gewinnen.

Dazu braucht ein Kandidat die absolute Mehrheit, also mehr als die Hälfte aller Stimmen. Wenn das im ersten Wahlgang keinem Kandidaten gelingt, gibt es einen zweiten. Wenn auch der zweite Wahlgang noch keinen Sieger hervorbringt, reicht beim dritten Anlauf die einfache oder relative Mehrheit. Das heißt: Wer mehr Stimmen bekommt als alle anderen Kandidaten, gewinnt.

Wie wird gewählt?

Die Wahl ist geheim. Nachdem die Bundestagspräsidentin die Mitglieder der Bundesversammlung begrüßt hat, werfen sie nacheinander ihre Stimmzettel in eine Wahlurne. Anschließend wird ausgezählt und die Bundestagspräsidentin verkündet das Ergebnis.

Wahl unter Corona-Bedingungen

Normalerweise kommt die Bundesversammlung im Plenarsaal des Reichstagsgebäudes zusammen, der dann natürlich sehr voll ist.

Das ist dieses Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nicht möglich. Deshalb findet die Wahl diesmal im großen Foyer des Paul-Löbe-Hauses statt, einem Gebäude des Bundestages, in dem sonst die Ausschüsse tagen.

Wenn das Ergebnis von dort verkündet wird, werden wir hier natürlich für euch berichten…

(jk)

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