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Orte der Verbindungen im Bundestag

Viele Häuser sind eins

Naomi Webster-Grundl

Zum Deutschen Bundestag gehören sehr viel mehr Häuser als nur das Reichstagsgebäude. Damit die Abgeordneten und alle anderen, die dort arbeiten, schnell von A nach B kommen, sind viele der Gebäude unter- und oberirdisch miteinander verbunden. Wir stellen euch diese Verbindungsorte vor.

Ein Gang mit Vitrinen und Schrifttafeln.

Im unterirdischen Übergang vom einen Teil des Jakob-Kaiser-Hauses in den anderen, unter der Dorotheenstraße hindurch, gibt es einiges zu entdecken. © mitmischen.de/Niklas Nachtigall

Das Jakob-Kaiser-Haus (JKH) besteht aus acht miteinander verbundenen Häusern, die von vier verschiedenen Architekten gebaut wurden. Teilweise fällt der Wechsel vom einen ins andere Haus nur durch andere Nummerierungen an den Räumen und einen anderen architektonischen Stil auf. Doch das Jakob-Kaiser-Haus erstreckt sich auch auf beiden Seiten der Dorotheenstraße. Deswegen sind die beiden „Haushälften“ sowohl unterirdisch als auch durch zwei Brücken miteinander verbunden.

Zwei verglaste Brücken verbinden zwei Häuser.

An zwei Stellen ist das Jakob-Kaiser-Haus durch verglaste Brücken miteinander verbunden. © mitmischen.de/Niklas Nachtigall

Auf beiden Wegen kann man geschützt vor schlechtem Wetter die Straßenseite wechseln, da die Brücken verglast sind. Der unterirdische Übergang vom einen Teil des JKH in den anderen verfügt im Gegensatz zu den anderen unterirdischen Tunneln des Bundestages über Tageslicht, da am Ende dieses Tunnels die Decke des Untergeschosses an einer Stelle offen ist. Dadurch entsteht der Eindruck, als befände man sich in einem Wasserbecken ohne Wasser. Richtet man den Blick nach oben, sieht man vier schwebende Ruderboote in den Farben Schwarz, Rot, Gelb und Blau. Diese Installation der Künstlerin Christiane Möbus befand sich früher in ständiger Auf- und Abwärtsbewegung, der Rhythmus wurde von einem Zufallsgenerator gesteuert. Damit spielte die Objektkünstlerin nicht nur auf sportlichen, sondern auch auf den politischen Wettbewerb an – beides Disziplinen, bei denen Teamgeist und Fairness eine große Rolle spielen sollten. Aktuell befinden sich die Boote in einer statischen Position.

Im JKH-Übergang ist aber nicht nur Platz für Kunst am Bau, sondern auch für eine historische Ausstellung, die sich mit der Geschichte des Reichstagsgebäudes befasst, sowie für abstrakte und bildlich-narrative Gemälde. So gibt es bei jedem Gang vom einen ins andere JKH immer etwas Neues zu entdecken.

Zur Person

Niklas Nachtigall

…studiert Deutsch und Politikwissenschaft auf Lehramt. Außerdem verfolgt er leidenschaftlich gerne die politischen Prozesse und das Zeitgeschehen im politischen Berlin. Niklas interessiert sich aber nicht nur für Politik, sondern auch für Fotografie, und hat deshalb die Fotos für die mitmischen-Reihe „Orte der Verbindungen“ im Bundestag gemacht.

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