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Ausbildung und Arbeit „Junge Menschen sind nicht faul“

Julia Karnahl

Keine Lust zu arbeiten? Gegen dieses Vorurteil argumentierten Jugendliche in der Kinderkommission. Sie erklärten den Abgeordneten, was ihnen für ihr zukünftiges Arbeitsleben wichtig ist.

Nicht einfach nur Geld verdienen, sondern etwas Sinnvolles tun – das ist vielen für ihren späteren Beruf wichtig. © shutterstock.com/Roman Samborskyi

Sinnhaftigkeit, fairer Lohn und Mitbestimmung

Gegen das Klischee, Jugendliche seien faul und arbeitsscheu, wehrten sich in der Kinderkommission Mitglieder des JugendExpert*innen-Teams der Bertelsmann Stiftung. „Junge Menschen sind nicht faul“, erklärten sie. Sie wollten sich aber nicht kaputtarbeiten, sondern einer sinnstiftenden Tätigkeit nachgehen. Außerdem sei ihnen ein fairer Lohn sowie Mitbestimmung wichtig.

Sinnhaftigkeit, fairer Lohn und Mitbestimmung

Gegen das Klischee, Jugendliche seien faul und arbeitsscheu, wehrten sich in der Kinderkommission Mitglieder des JugendExpert*innen-Teams der Bertelsmann Stiftung. „Junge Menschen sind nicht faul“, erklärten sie. Sie wollten sich aber nicht kaputtarbeiten, sondern einer sinnstiftenden Tätigkeit nachgehen. Außerdem sei ihnen ein fairer Lohn sowie Mitbestimmung wichtig.

Wie gut bereitet die Schule uns auf das Arbeitsleben vor?

In einer Befragung der Bertelsmann Stiftung hätten Kinder und Jugendliche bezüglich ihrer Lebensrealität zum Ausdruck gebracht, dass sie der Bildung einen hohen Stellenwert einräumten, führten die Gäste in der Kinderkommission weiter aus. In der Schule wollten sie die Fähigkeiten erlernen, die sie später für ihr Leben und ihre Arbeit brauchen würden. Deshalb sollten in der Schule Begabungen erkannt und Kompetenzen gefördert werden, so die Jugendlichen. Das passiere aus ihrer Sicht oft aber nicht.

Kritisch sahen die jungen Leute außerdem, dass die soziale Herkunft immer noch zentral sei, um im Bildungssystem und auch später im Beruf erfolgreich zu sein.

„Vieles in unserem Leben ist fremdbestimmt“

Die beiden jungen Sachverständigen vom Selbstvertretungsnetzwerk junger Menschen mit Behinderungen bbe e.V. brachten die Perspektive von Kindern und Jugendlichen mit geistigen und körperlichen Einschränkungen ein. Auch sie wollten gerne einen Schulabschluss machen, in ihrem Wunschberuf arbeiten, etwas Sinnvolles mit ihrem Leben anfangen und aufgrund ihrer Behinderung keine Nachteile erleiden, betonten die beiden Mädchen.

Sie kritisierten, dass Menschen mit Einschränkungen im Jahr 2023 in Deutschland immer noch nicht die gleichwertigen Lebensbedingungen ermöglicht würden, die die Vereinten Nationen forderten. Das betreffe den Café-Besuch ebenso wie die Bus-Fahrt oder den Studien- und späteren Arbeitsplatz. „Vieles in unserem Leben ist fremdbestimmt“, so die Mädchen.   

Die beiden Expertinnen warben für inklusive Schulen. Diese stellten eine wichtige Erfahrung für Kinder mit Beeinträchtigungen und eine Voraussetzung für ein erfolgreiches Leben dar. Eine inklusive Schule mache Mut, stärke das Vertrauen, die eigenen Stärken auch einzusetzen, und sich durch Schwächen, geistige und körperliche Defizite, nicht unterkriegen zu lassen. „Wir wollen im ersten Arbeitsmarkt eine Arbeit finden. Dazu brauchen wir ein System, das uns wertschätzt.“

Hier seht ihr das Fachgespräch im Video:

(Julia Karnahl)

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