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Inside Bundestag Welche Geschichte erzählt diese Aktenablage?

Julia Karnahl

Was ist das? Und wozu braucht man das im parlamentarischen Alltag? Wir zeigen euch Detail-Aufnahmen von Gegenständen aus dem Bundestag. Heute: Kleine Helfer auf den Parlamentstoiletten.

Silbrig schimmernde Aktenablage an einer grauen Betonwand

Nur mal schnell abgelegt, bin gleich zurück… © mitmischen/Julia Karnahl

Diese Aktenablagen hängen im Bundestag nicht etwa in Büros oder Konferenzräumen. Nein, denn da gibt es ja Tische. Nicht so auf den Toiletten. Jeder, der schon mal auf einer öffentlichen Toilette war und sich ratlos gefragt hat, wo er jetzt kurz seine Jacke, eine Bäckertüte oder das Smartphone ablegen kann, wird das verstehen.

30.000 Drucksachen pro Legislaturperiode  

Abgeordnete müssen ja nun ständig große Mengen Papierkram durchsehen: Gesetzentwürfe, Anträge, Beschlussempfehlungen und Berichte aus den Ausschüssen, Änderungs- und Entschließungsanträge, Große und Kleine Anfragen aus dem Parlament an die Bundesregierung und die entsprechenden Antworten dazu, Berichte und Unterrichtungen der Bundesregierung sowie Fragen für die Fragestunde im Plenum, …

All das sind Dokumente, die bei der Arbeit des Parlaments entstehen. Im Parlamentsdeutsch heißen diese Dokumente auch Vorlagen oder, sobald sie im Parlamentssekretariat geprüft wurden und eine Nummer bekommen haben: Bundestagsdrucksachen. 

In der letzten Legislaturperiode sind mehr als 30.000 Drucksachen entstanden.

Erklärvideo „Was machen Bundestagsabgeordnete?“

So viel Papier?

Früher wurden alle Drucksachen auch tatsächlich ausgedruckt. Das passiert heute seltener und nur bei Bedarf. Heute bekommen die Abgeordneten oder die Regierungsmitglieder die Vorlagen zumeist in elektronischer Form.

Sämtliche Drucksachen werden übrigens – genauso wie die Plenarprotokolle – auch auf der Seite des Bundestages veröffentlicht. Jeder Interessierte kann sie also einsehen.

Und falls ihr euch über die langen, komplizierten Nummern wundert – so kompliziert sind sie gar nicht: Jede Drucksache bekommt eine eigene fortlaufende Nummer, die sich aus der aktuellen Wahlperiode und der fortlaufenden Zahl ergibt. 20/11800 heißt also zum Beispiel: 20. Wahlperiode, 11.800. Dokument.